Die Nvidia-Aktie konnte sich am heutigen Dienstag im US-Handel mit einem Plus von 8,8 Prozent (128,86 Dollar) etwas vom gestrigen Kursverlust erholen. Unterdessen haben sich Tech-Investorin Cathie Wood (ARK) und der Nassim Taleb, Autor von „Der Schwarze Schwan“, zum DeepSeek-Schock geäußert, der am Montag die Börse erschüttert hatte.
Cathie Wood betrachtet den Aufstieg der chinesischen KI-Firma DeepSeek als positive Entwicklung für die Technologiebranche. Ihrer Meinung nach könnte der neue Open-Source-Ansatz von DeepSeek, der als Herausforderung für die Dominanz der USA im Technologiebereich gilt, zu deutlichen Kostensenkungen und verbesserten Plattformen beitragen.
„Die Kosten sinken, und das ist gut für die Welt“ sagte Wood in einem TV-Interview. DeepSeek sei diesbezüglich ein Trendverstärker. Unternehmen wie Meta und Amazon könnten laut Wood von niedrigeren KI-Kosten profitieren. Techniken und Algorithmen von DeepSeek könnten dabei helfen, Plattformen weiter zu verbessern.
Wood zeigte sich zudem zuversichtlich, dass es unter Donald Trump nur eine leichte KI-Regulierung gegeben könnte – was gut für Innovation sei und die Tech-Branche stärken würde.
Taleb warnt vor noch heftigeren Crashs
Nassim Taleb wiederum machte seinem Ruf einmal mehr alle Ehre. Laut Taleb könnte der Aufstieg von DeepSeek ein erstes Anzeichen dafür sein, dass die Dominanz der USA im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) in Frage gestellt wird.
Künftige Rückschläge könnten zwei- oder sogar dreimal so stark ausfallen wie der 17-prozentige Absturz von Nvidia zu Beginn dieser Woche, sagte Taleb während der Hedge Fund Week in Miami.
„Dies ist erst der Anfang“, sagte Taleb am Montagabend in einem Interview. „Der Beginn einer Anpassung der Menschen an die Realität. Denn jetzt erkennen sie, dass es nicht mehr makellos ist – da ist ein kleiner Kratzer im Glas.“
Taleb zufolge sind KI-Aktien „graue Schwäne“, weil Anleger die möglichen Preisschwankungen unterschätzen würden.
Dass DeepSeek eine wichtige Entwicklung ist, ist unbestritten. Talebs Ansicht, dass es sich um einen Disruptor handeln könnte, der das gesamte KI-Spiel völlig verändert, wird allerdings von KI-Kennern eher nicht geteilt. Bereits heute deutet sich wieder eine Beruhigung am Markt an. Anleger sollten aber natürlich nie alles auf eine Karte setzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.