Der Chip-Sektor ist seit Mitte Oktober unter Druck und ein klarer Underperformer. Während der Nasdaq 100 in einem Monat rund 3,2 Prozent verloren hat, ging es für den Philadelphia Semiconductor Index rund 8,4 Prozent nach unten. Bis jetzt – denn die Zahlen von Intel geben den Chip-Aktien wieder Rückenwind – auch Nvidia und AMD.
Intel hat am Donnerstagabend einen starken Ausblick für das laufende Quartal ausgegeben und damit auch die Aktien der Konkurrenten AMD und Nvidia beflügelt. AMD legte im nachbörslichen US-Handel knapp zwei Prozent zu, für Nvidia ging es 1,5 Prozent nach oben.
So geht Intel in seinem Client-Segment rund um PCs, Notebooks und Gaming wieder von einer Rückkehr der in der Vergangenheit üblichen Bestellzyklen aus, da sich die Lagerbestände wieder auf einem gesunden Niveau befinden und die Nachfrage wieder wächst.
Aber auch der langfristige Ausblick stimmt optimistisch. „Wir sehen die KI-Workloads als den Haupttreiber, der den adressierbaren Halbleitermarkt auf eine Billion Dollar treibt“, sagte Intel-CEO Pat Gelsinger im Earnings-Call.
Es hat ein paar Quartale gedauert, bis der Chip-Riese Intel wieder positiv auf die Entwicklung des Client-Segment blicken konnte. Die optimistischen Kommentare helfen auch den Konkurrenten Nvidia und AMD.
Insbesondere der Aktie von Nvidia könnte das sich aufhellende Sentiment helfen, die Kursverluste aufgrund der China-Exportkontrollen wieder wettzumachen. Die Analysten von Itau BBA sehen Nvidia jedenfalls mit einem 25er KGV von 22 wieder als attraktiv bewertet an. Unter der Annahme eines fairen Wertes von 25 für dieses Jahr habe der Rückgang "die Auswirkungen der China-Beschränkungen vollständig eingepreist oder ist ihnen sehr nahe", so die Experten in einer aktuellen Studie. Sie fügten hinzu, dass man die kürzliche Kursschwäche zum Kauf nutzen sollte.
Der Top-Favorit des AKTIONÄR bleibt die Aktie von Nvidia. Langfristig attraktiv sind aber auch AMD und Intel.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.