Netflix zeigt der Branche, wie man mit Streaming gutes Geld verdienen kann. Mit der Aktie liegen AKTIONÄR-Leser weit im Plus. Eine spannende Alternative ist TKO. Für einen Einstieg gibt es schlagende Argumente.
Knapp 70 Prozent der amerikanischen Streaming-Abonnenten bingen (englisch für: sich etwas stundenlang hintereinander ansehen) regelmäßig. In Deutschland sollen es sogar 80 Prozent sein. Doch mit Alejandro „AJ“ Fragoso konnte es bislang niemand aufnehmen. Fragoso hat 2016 exakt 94 Stunden am Stück Netflix geschaut und damit einen Weltrekord aufgestellt. Ohne Nebenwirkungen blieb die Aktion nicht: Der damals 25-Jährige klagte nach dem Kraftakt über Herzrasen, zudem fiel er immer wieder in einen Sekundenschlaf. Auch sah er kurzzeitig Dinge, die es gar nicht gibt.
Für Fragoso hat es sich trotzdem gelohnt, denn selbst im Lockdown, als viele Zeit ohne Ende hatten und stundenlang Serien, Dokus und Filme auf Netflix sahen, übertrumpfte niemand „AJ“. Hingegen hat Netflix seitdem mehrere imposante Rekorde aufgestellt. Ganz aktuell: Im vierten Quartal verbuchte der Streaming-Pionier ein Wachstum bei den Abos um 13,1 Millionen auf 260 Millionen. Im zweiten Quartal 2023 waren es lediglich 5,9 Millionen und im dritten Quartal 8,8 Millionen neue Kunden. Der Trend zeigt, dass die Netflix-Strategie, konsequent gegen Trittbrett-Seher vorzugehen, erfolgreich ist, was nicht abzusehen war. Nun zeigt sich: Auf Netflix verzichten möchten die Menschen, die bislang umsonst dabei waren, doch nicht. Für die anderen Dienste ein Schlag ins Gesicht: Offensichtlich war ihr Angebot keine ausreichende Alternative.