Die Talfahrt der Netflix-Aktie setzt sich auch am letzten Handelstag der Woche fort. Zuletzt notierten die Papiere des Streaming-Dienstes rund zwei Prozent im Minus, nachdem zwei Analysehäuser sich negativ zum Passwort-Sharing-Verbot und dem Werbe-Abo äußerten.
Das Analysehaus Wolfe Research hat die Netflix-Aktien von „Outperform“ auf „Peerperform“ herabgestuft und sein Kursziel von ehemals 500 Dollar ersatzlos gestrichen. Zwar dürfte laut dem Wolfe-Analyst Peter Supino der Streaming-Dienst langfristig weiterhin an Marktanteilen hinzugewinnen und auch sein Werbegeschäft ausbauen, die Wachstumsaussichten für 2024 und 2025 seien allerdings bedenklich.
Zudem sei seine frühere Kaufempfehlung auch auf der Annahme erfolgt, dass Netflix als Vorbild dienen könnte, wie sich Streaming-Dienste von reinen Wachstumsplayern hin zu effizienten Unternehmen entwickeln, so Supino. Allerdings habe das Management jüngst ein eher schwächeres Margenwachstum signalisiert.
Supino war nicht der einzige, der sich am Freitag verhalten zu Netflix äußerte, sondern auch seine Kollegen von Rosenblatt. Sie zeigten sich von den Ergebnissen des Passwort-Sharing-Verbotes enttäuscht. Denn laut einer zuvor durchgeführten Umfrage hätten mindestens 40 Prozent der Nutzer, die sich ihr Konto geteilt haben, zu zahlenden Nutzern werden sollen. Doch das habe sich in den Ergebnissen des zweiten Quartals nicht widergespiegelt, so Rosenblatt.
Die Aktie von Netflix hat in den vergangenen Wochen ordentlich an Boden verloren. Allein im vergangenen Monat sank das Papier rund 14 Prozent. Die wichtige Marke bei 400 Dollar ist schon lange unterschritten und vor drei Tagen hat der Chart auch noch die 200-Tage-Linie gerissen.
Das Sentiment bleibt eingetrübt und Netflix im Abwärtstrend gefangen. Zudem wurden einige charttechnische Verkaufssignale generiert. Vor den Zahlen am 18. Oktober sollten die Anleger jedoch nicht abspringen. Beim Stopp von 306 Euro werden allerdings Gewinne mitgenommen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.