Die Anleger bewerten aktuell die Netflix-Aktie für eine Zukunft neu, in der höherer Konkurrenzdruck und gesättigte Märkte das Wachstum erschweren. Ein Langfrist-Trend spricht jedoch nach wie vor für den Streaming-Marktführer – und zwar die Zuschauergewohnheiten.
Denn laut einer aktuellen Studie von Nielsen hat der Anteil an Zuschauerminuten von Streaming-Diensten in den USA im April erstmals die Marke von 30 Prozent übertroffen. Der Streaming-Markt bleibt damit auch nach dem Corona-Boost im Wachstumsmodus und immer mehr Zuschauer wenden sich von klassischen Kabel oder Rundfunk-Angeboten ab. Der „Cord-Cutting“ genannte Langfrist-Trend hält damit an.
Auffällig ist jedoch auch, dass insbesondere die Kategorie „Other Streaming“ zugelegt hat, während sich die etablierten Player Netflix, YouTube, Hulu und Amazon kaum verbessern konnten. Der Grund: Immer mehr neue Konkurrenten strömen auf den Markt. Zudem konnte HBO Max im April erstmals die Ein-Prozent-Hürde überspringen.
Prozentual konnte Netflix aufgrund seiner fehlenden Abonnenten-Zuwächse nicht zulegen – absolut aufgrund eines sich vergrößernden Marktes hingegen schon. Die langfristigen Aussichten für Netflix bleiben damit gut, da der Dienst und auch die Marke an Bedeutung gewinnen, was beispielsweise die Akzeptanz für Preiserhöhungen steigert.
Kurzfristig sollten Anleger jedoch abwarten, bis die Neubewertung der Aktie abgeschlossen ist. Dann könnten sich wieder attraktive Einstiegschancen bieten. Watchlist!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Netflix.