Nach dem scharfen Abverkauf tendieren die Netflix-Papiere seit Mai seitwärts. Angesichts des schwachen Gesamtmarktumfelds ist dies ein gutes Zeichen und könnte dafür sprechen, dass der Boden bereits erreicht wurde und eine stärkere Gegenbewegung bevorstehen könnte. Wenig zielführend sind allerdings in diesem Kontext die pessimistischer werdenden Analysteneinschätzungen.
Unter anderem haben zuletzt JPMorgan und Bank of America ihre Kursziele für Netflix von jeweils 300 auf 230 Dollar und 240 auf 196 Dollar gesenkt. Die Experten begründen ihre Kurszielsenkungen mit dem schwierigen makroökonomischen Umfeld, Wechselkurseffekten und anhaltendem Konkurrenzdruck.
Laut JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth könnte das abobasierte Modell von Netflix im aktuellen Umfeld Nachfrageschwankungen unterliegen, da die Verbraucher versuchten, ihre Ausgaben im inflationären Umfeld zu begrenzen.
Trotz der eingetrübten Aussichten geht die Mehrheit der Wall-Street-Experten offenbar von einer deutlichen Erholung der Aktie aus und hat für die nächsten zwölf Monate ein durchschnittliches Kursziel für Netflix von 289,42 Dollar ausgerufen. Das liegt 62 Prozent über dem Schlusskurs vom Mittwoch. Insgesamt empfehlen 16 Wall-Street-Experten laut Bloomberg die Aktie zum Kauf, bei 29 neutralen und sieben bearishen Einschätzungen.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die von den Analysten erwähnten Risiken größtenteils im aktuellen Kurs von Netflix eingepreist sind. Daher ist die Aktie reif für eine Gegenbewegung. Anleger können mit einem Stopp bei 128,50 Euro einsteigen. Mehr zu Netflix lesen Sie in der Titelstory der aktuellen AKTIONÄR-Ausgabe 27/22.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.