Eigentlich ist Sony mit seiner Playstation auf dem Konsolen-Markt dominanter positioniert als Microsoft mit seiner Xbox. Laut Microsoft hat die Xbox in Europa jedenfalls gerade mal 20 Prozent Marktanteil. Sony hat offensichtlich Angst, dass sich das mit Microsofts geplanter Mega-Übernahme von Activision Blizzard ändern könnte.
Sony hat jedenfalls heute von den britischen Wettbewerbshütern gefordert, diese sollten die Übernahme blockieren oder zumindest mit Auflagen versehen, um den daraus (angeblich) entstehenden „Schaden für den Wettbewerb im Konsolen- und Cloud-Gaming-Markt“ auszugleichen.
Sony sei „äußerst skeptisch“, dass eine Einigung mit Microsoft erreicht werden könne, „geschweige denn, dass sie wirksam überwacht und durchgesetzt werden kann“.
Sony reagiert mit diesen Äußerungen auf vorläufige Feststellungen der britischen Wettbewerbshüter von Ende Februar, wonach die geplante Übernahme von Activision Blizzard zu einem schwächeren Wettbewerb bei Konsolen und Cloud Gaming führen könnte.
Microsoft sieht die Sache – natürlich – ganz anders und verwies heute noch einmal auf die Bereitschaft, eine Garantie abzugeben, dass Playstation und Xbox nach einer Übernahme gleichermaßen mit Spielen von Activision Blizzard bedient werden.
Beide Antworten auf die von den britischen Wettbewerbshütern vorgetragenen Bedenken entsprechen den seit Wochen bekannten Positionen der beiden Rivalen. Aus AKTIONÄR-Sicht und nach Einschätzung diverser Analysten und Rechtsexperten müsste Microsoft am Ende die Nase vorn haben. Ganz sicher sagen lässt sich das freilich nicht. Extreme Zugeständnisse wird es vermutlich nicht geben, eher dürfte Microsoft die Gerichte bemühen. So hat es der Konzern jedenfalls selbst kommuniziert. Unterm Strich stehen bislang noch die Zustimmungen zur Übernahme von EU-Seite, Briten und USA aus. Von Unternehmensseite stellt sich inzwischen eigentlich nur noch Sony quer, nachdem sich Microsoft, wie berichtet, unter anderem mit Nintendo geeinigt hat.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Activision Blizzard