Am 27. April steht beim Software-Giganten Microsoft die Veröffentlichung der Q3-Zahlen an. Mit der Aktie im Aufwärtstrend und einem geschätzten Anstieg des Gewinns pro Aktie von 25 Prozent sollte einem neuen Allzeithoch eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Analysten erwarten ein starkes drittes Quartal (bis Ende März) von Microsoft. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wird mit einem Erlösanstieg von 17 Prozent auf 40,98 Milliarden Dollar gerechnet und mit einem um 25 Prozent auf 1,77 Dollar steigenden Gewinn je Aktie.
Starke Produkte – und Microsoft Azure
Die Pandemie, fehlende Digitalisierung und das damit verbundene Home-Office stellte viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Microsoft konnte durch hervorragende Infrastruktur und eine breite Palette an Software in dieser Zeit trotzdem brillieren.
Zu den bekanntesten Microsoft-Produkten zählen Windows, Office und Xbox. Das fast 30 Prozent der Einnahmen aus Server- und Clouddiensten stammen, ist privaten Nutzern oft unbekannt. In den letzten Jahren konnte Microsoft aber mit dem Cloud-Infrastrukturanbieter Azure die Kluft zum Marktführer Amazon immer weiter schließen, da immer mehr Unternehmen ihre Daten und Rechenleistung in die Cloud von Microsoft geben.
Der Wind bläst zwar nicht mehr so stark in die Wachstumssegel von Azure wie vor ein paar Jahren. Dennoch konnte im Vorjahresvergleich im Q2 ein Wachstum von 50 Prozent verzeichnet werden.
Erwartete Kursreaktion am Tag danach
Microsoft konnte in den letzten neun Quartalen die Schätzungen der Analysten immer übertreffen, in der Spitze sogar um 25 Prozent. Die erhoffte Kursentwicklung blieb danach aber oft aus. Obwohl die Schätzung im Q2 2021 (bis Ende Dezember) um mehr als 25 Prozent übertroffen wurde, gewann die Aktie entgegen der Hoffnungen der Anleger am nächsten Handelstag nur 0,25 Prozent hinzu.
Ausbleibende Kursveränderungen sprechen dafür, dass ein hohes Wachstum bereits vor den Earnings eingepreist wurde. Ein Szenario, das nach dem jüngsten Run-Up der Microsoft-Aktie auch nächste Woche denkbar ist.
Sollte Microsoft wie erwartet die Schätzungen der Analysten dieses Jahr wieder in den Schatten stellen, steht einem neuen Allzeithoch nichts im Wege. Sollten Anleger von den Zahlen jedoch enttäuscht werden, könnte es zu einer Korrektur kommen. Letztgenanntes Szenario schätzt DER AKTIONÄR aufgrund der anhaltend guten Performance der Microsoft-Produkte in Pandemie-Zeiten jedoch als unwahrscheinlicher ein. Die Empfehlung lautet daher unverändert: Microsoft long.