Sony hat mit der PlayStation 5 bereits vorgelegt. Am Freitag folgte dann Microsoft mit der Xbox X-Series. Die neue Xbox X soll ebenfalls für das Weihnachtsgeschäft 2020 erscheinen – und dürfte dem Chiphersteller AMD einen gewaltigen Umsatzschub bescheren.
Die neue Spielekonsole Xbox X von Microsoft soll 60 Bilder pro Sekunde in einer Auflösung von 4K liefern und rechtzeitig vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft erscheinen.
Die Veröffentlichung der neuen Konsolen-Generation gibt Microsoft die Chance, ihr zuletzt schwächelndes Gaming-Segment wieder anzutreiben. Im vergangenen Quartal sind die Umsätze der Sparte sieben Prozent geschrumpft – insbesondere der Umsatz mit dem Verkauf von Xbox-Konsolen fiel um 34 Prozent. Kein Wunder, denn kurz vor dem Release der neuen Generation kauft keiner mehr eine alte Xbox One.
Doch auch der Chiphersteller AMD dürfte von der Xbox X profitieren. Denn der US-Konzern liefert den Custom-Chip, der die Konsole antreibt. Da zudem auch Sony beliefert wird, dürfte die Schwäche in AMDs „Enterprise, Embedded and Semi-Custom“-Segment Ende 2020 beendet werden. Im vergangenen Quartal schrumpften die Umsätze hier um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Insgesamt wurden 103 Millionen PlayStation 4 und 44 Millionen Xbox One verkauft. Angenommen die Preise und die Verkaufszahlen bleiben ähnlich, dürften in den ersten Monaten etwa sechs Millionen Konsolen verkauft werden und AMD einen Umsatz von 600 Millionen Dollar bescheren. Das allein ist mehr als AMD in der gesamten EESC-Sparte im vergangenen Quartal umgesetzt hat.
Nimmt man in diese Gleichung noch den Ausbau der Cloud-Gaming-Dienste und der Data-Center mit auf, könnte AMD in ihrer EESC-Sparte vor einer Verdopplung der Umsätze stehen.
Mit den Semi-Custom-Chips für PlayStation 4, Xbox X und Google Stadia verfügt AMD über eine weitere Wachstumsfantasie. Die Aussicht auf rasantes Konsolenwachstum scheint mit einem 20er-KGV von 37 jedoch zu großen Teilen in die AMD-Aktie eingepreist. Der AKTIONÄR empfiehlt: Dabeibleiben.