Nachdem bereits Nvidia vorsichtigerer Töne angeschlagen hat, rudert auch am Dienstag auch der Chipproduzent Micron Technology zurück. Das US-Unternehmen warnte davor, dass die Umsatzprognose für das vierte Geschäftsquartal angesichts des herausfordernden Marktumfeldes verfehlt werden könnte. Am Aktienmarkt geriet die Chip-Branche daraufhin erneut deutlich unter Druck.
Konkret teilte Micron mit, dass wegen makroökonomischer Faktoren und Lieferkettenproblemen in letzter Zeit eine Ausweitung der Bestandsanpassungen bei den Kunden festgestellt wurde. Infolgedessen schraubt das Management seine Erwartungen für das Wachstum der Bit-Nachfrage für DRAM- und NAND-Chips im Kalenderjahr 2022 zurück und rechnet mit einem schwierigen Marktumfeld im vierten Quartal 2022 sowie dem ersten Quartal 2023.
Zudem werde der Umsatz nun tendenziell am unteren Ende oder unterhalb der aktuellen Umsatzprognose liegen. Bisher hatte das Management mit Erlösen in Höhe von mindestens 6,8 Milliarden Dollar gerechnet. Außerdem erwartet Micron nun, dass der freie Cashflow im ersten Quartal 2023 wegen der sinkenden Nachfrage negativ sein wird.
An der Börse kommt die Warnung schlecht an: Die Micron-Aktie büßt am Dienstag rund vier Prozent ein und zieht zudem den gesamten Technologie-Sektor mit nach unten. Während der Nasdaq 100 um 1,2 Prozent auf 13.004 Zähler fällt, gibt die Nvidia-Aktie ebenfalls um vier Prozent nach. Die Lam-Research-Papiere verlieren derweil rund acht Prozent und die AMD-Aktie büßt rund fünf Prozent ein.
Der Markt reagiert nach wie vor empfindlich auf gestrichene Prognosen. Aus Sicht des AKTIONÄR sollten Anleger bei den Aktien der Chipproduzenten zunächst eine Bodenbildung abwarten und nicht in das fallende Messer greifen. Die Micron-Aktie ist derzeit keine laufende Empfehlung.