Nach einem Downgrade von Micron durch Piper Sandler auf „Underweight“ geben auch die Aktien von AMD, Nvidia und Intel am Freitag nach. Kein Wunder, denn die Analysten warnen vor Rezession und Inflation, die sich insbesondere auf die PC-Nachfrage seitens der Endverbraucher auswirken dürfte.
Piper Sandler senkte ihr Micron-Votum am Freitag von „Neutral – 90 Dollar“ auf „Underweight – 70 Dollar“, woraufhin die Aktie mit einem Minus von 7,2 Prozent reagierte. „Angesichts des zu erwartenden Gegenwinds für die Weltwirtschaft sind wir besorgt über Microns mehr als 50-prozentiges Engagement in Verbrauchermärkten wie PCs, Mobiltelefonen und anderen“, schrieben die Analysten.
Positiv äußerten sich die Wall-Street-Experten aber zum Datacenter-Geschäfts, wo Micron knapp 30 Prozent seiner Erlöse erzielt und positive Wachstumsdynamiken zu verzeichnen sind. Piper Sandler fügte jedoch hinzu, dass bei DRAM-Chips, die sowohl in PCs als auch Rechenzentren zum Einsatz kommen und damit für etwa 70 Prozent der Micron-Erlöse stehen, in den meisten Konfigurationen ein Preisrückgang zu verzeichnen sei.
Implikationen für AMD, Intel und Nvidia
Während die DRAM-Preise AMD, Intel und Nvidia kalt lassen, werden die Bedenken bezüglich der Konsumlaune der Endverbraucher durch die Piper-Studie wieder geschürt. Intel hat die PC-Schwäche bereits zu spüren bekommen, während AMD die Flaute nach Corona mit Marktanteilsgewinnen noch ausgleichen konnte. Nvidia selbst ist von der PC-Schwäche aktuell nicht direkt betroffen, da das Angebot bei Grafikkarten noch immer zu knapp ist.
Dennoch muss die Nvidia-Aktie nach den Kursgewinnen seit der Q1-Veröffentlichung vergangener Woche heute mit 4,4 Prozent am deutlichsten abgeben – natürlich nach Micron selbst. Intel verliert 3,3 Prozent, während sich AMD in einem schwachen Gesamtmarkt mit einem Minus von 2,1 Prozent besser hält als der Nasdaq 100 (-2,7 Prozent).
Obwohl die Bewertung bei allen der vier genannten Chip-Aktien zurückgekommen ist, sind aktuell nur die Papiere von AMD eine laufende Empfehlung des AKTIONÄT. Die Gründe dafür lesen Sie hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.