Am Montag um 15.30 ist der FTC-Prozess gegen Meta gestartet. Die US-Wettbewerbsbehörde fordert, die Facebook-Mutter aufgrund ihrer Monopol-Stellung zu zerschlagen (DER AKTIONÄR berichtete). Im Vorfeld lässt der FTC-Vorsitzende Andrew Ferguson wenig Zweifel an seiner Haltung. Die Bank of America (BofA) macht Anlegern dagegen Hoffnung.
Ferguson erklärte am 14. April kurz vor Prozessbeginn in einem Interview mit Fox Business, dass Meta „sicherlich“ ein „Monopol“ sei. Dabei lobte er zwar die Bedeutung von Übernahmen und Fusionen für die US-Wirtschaft. Zugleich hob er aber hervor, dass er Meta für eines der mächtigsten und marktbeherrschenden Unternehmen weltweit hält. Insbesondere die früheren Käufe von WhatsApp und Instagram seien Teil einer Strategie gewesen, die eigene Stellung zu sichern.
Der FTC-Vorsitzende zeigt sich vor Prozessbeginn betont optimistisch. Hintergrund: Die FTC will vor dem US-Gericht in Washington erreichen, dass die Übernahmen von WhatsApp und Instagram rückabgewickelt werden. Meta weist die Vorwürfe entschieden zurück und verweist auf den intensiven Wettbewerb – insbesondere mit Rivalen wie Tiktok.
Trotz Prozess – BofA bleibt bullish
Anleger sollten das Verfahren genau beobachten – aber nicht überbewerten. Darauf weist Justin Post, Analyst bei der BofA, hin. Das Verfahren dürfe sich bis Juli 2025 hinziehen und eine endgültige Entscheidung womöglich erst 2027 fallen. Auch mögliche Auflagen können ein „Restrisiko“ für die Aktie darstellen, so Post.
Gleichzeitig bleibt der Experte aber gelassen. Er geht davon aus, dass Meta seine Multi-App-Struktur mit Facebook, Instagram und WhatsApp trotz des Prozesses behalten kann. Sogar eine Einigung im Laufe des Verfahrens sei denkbar. Post verweist in seiner Studie vom Montag zusätzlich auf die herausragende Marktstellung und starke finanzielle Basis der Facebook-Mutter. Das Bruttomargen-Niveau von über 81 Prozent unterstreiche dies.
Post bestätigt daher auch seine Kaufempfehlung für Meta. Das Kursziel von 640 Dollar liegt rund 18 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Der Prozess gegen Meta bleibt ein Unsicherheitsfaktor – doch Anleger sollten den Prozess nicht überbewerten. Die Aktie wurde jedoch im Zuge der jüngsten Korrektur ausgestoppt und steht momentan auf der Beobachtungsliste. Anleger warten ein klares positives Signal ab.