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Meta: Jetzt kommt, was kommen musste

Meta: Jetzt kommt, was kommen musste
Foto: IMAGO
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09.11.2022 ‧ Emil Jusifov

Der Social-Media-Gigant Meta befindet sich in seiner größten operativen Krise. Verantwortlich dafür sind nicht nur äußere Einflüsse wie das schwache Makroumfeld oder Konkurrenzdruck. Das Unternehmen hat auch handfeste Management-Fehler begangen und muss nun 13 Prozent der Belegschaft, also knapp 11.000 Mitarbeiter, entlassen. Die Aktie reagiert positiv.

Dies teilte der Konzern-Chef Zuckerberg heute mit. Er verwies darauf, dass er den Online-Boom am Anfang der Corona-Pandemie überschätzt und daher die Investitionen hochgeschraubt habe. Nun aber sei das Online-Geschäft zu früheren Trends zurückgekehrt - und zudem lasteten die schwächelnde Konjunktur und verstärkte Konkurrenz auf den Erlösen. Er übernehme die Verantwortung für die Entscheidungen und ihre Folgen.

Meta hat das Problem, dass das Kerngeschäft mit Werbung in Online-Diensten wie Facebook und Instagram weniger Einnahmen als bisher abwirft. Zugleich verschlingt die von Gründer und Chef Mark Zuckerberg vorangetriebene Entwicklung virtueller Welten unter dem Schlagwort Metaverse immer mehr Geld.

Die Gründe liegen tiefer

Es sind aber nicht nur die horrenden Metaverse-Kosten und das schwache Makroumfeld, die derzeit auf dem Konzern lasten. Es ist auch die zunehmende Orientierungslosigkeit des Top-Managements beim Umgang mit der Krise. Zuckerberg selbst hat bis vor kurzem noch seine Strategie im Kontext der Metaverse-Investitionen verteidigt.

Die massiven Kostensenkungen, die mit den Mitarbeiterentlassungen einhergehen, sind lediglich eine Reaktion auf den großen und berechtigten Druck von Seiten der Investoren. Unverständlich ist auch, warum Meta immer noch nicht seine Tochter WhatsApp monetarisiert hat. Dass es auch anders geht, zeigt gerade Elon Musk bei Twitter, der nun die Nutzer für bestimmte Dienste zur Kasse bittet.


Meta (WKN: A1JWVX)

Die Mitarbeiter-Entlassungen kommen am Markt gut an. Die Aktie notiert aktuell sechs Prozent im Plus. In der Tat hat Meta als Unternehmen nach wie vor ein hohes Potenzial. Die Hälfte der Weltpopulation nutzt die Dienste des Konzerns.

Allerdings kann der Konzern nur dann zu seiner alten Stärke zurückfinden, wenn er sich wieder auf sein Kerngeschäft fokussiert - und sein Management-Team erneuert, um frische Impulse von außen zu holen. Zuckerberg könnte zum Beispiel einen neuen Co-CEO einstellen, der sich um das Kerngeschäft kümmert. Er selbst kann dann weiterhin die Sparte Virtual Labs leiten.

Solange sich in der Hinsicht wenig ändert, sollten Anleger die Aktie meiden.

(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Meta.

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