Die Möglichkeit, Kleidung digital anzuprobieren, gewinnt mit dem E-Commerce-Wachstum mehr und mehr an Bedeutung. Mit den Lösungen des taiwanesischen Unternehmens Perfect soll das auch mit Kosmetik möglich sein. Über einen SPAC-Deal will die Software-Schmiede nun an die Börse und hat namhafte Investoren gewonnen.
Mit rund einer Milliarde Dollar soll Perfect im Rahmen der Fusion mit der Mantelgesellschaft Provident Acquisition bewertet werden. Der Deal würde dem Unternehmen insgesamt 335 Millionen Dollar an frischem Kapital einbringen. Darin enthalten ist auch ein 50 Millionen Dollar schweres PIPE-Investment, an dem sich unter anderem Snap sowie Shiseido und Chanel beteiligen.
Die beiden Luxus-Marken sind außerdem auch Kunden von Perfects Software-as-a-Service-Lösung. Darüber hinaus setzten laut der Investoren-Präsentation unter anderem die AKTIONÄR-Empfehlung Unilever sowie die Alt-Empfehlungen LVMH und Estée Lauder auf die Technologie der Taiwanesen.
Zwar liegen aktuell die Store-Umsätze im Kosmetiksektor mit 834 Milliarden Dollar noch viermal höher als die E-Commerce-Umsätze, doch das Online-Geschäft gewinnt an Bedeutung. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von im Schnitt zwölf Prozent bis 2026 übertrifft es die drei Prozent der Offline-Umsätze deutlich.
Noch schneller plant das Perfect-Management zu wachsen. Die Umsatzprognose von 42 Millionen Dollar 2021 auf 153 Millionen im Jahr 2025 bedeutet ein jährliches Plus von etwa 42 Prozent. Ab 2023 soll außerdem erstmals ein positiver Nettoertrag von zwölf Millionen Dollar zu Buche stehen.
Mit einem KUV von 17 ist Perfect im Vergleich zur Software-as-a-Service-Peergroup (11) sportlich bewertet. Aufgrund des attraktiven Marktsegments und der starken Kundenbasis des Unternehmens nimmt DER AKTIONÄR den Börsenaspiranten dennoch auf die Watchlist.