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Intel: Solide Zahlen, schwache Prognose – Aktie verliert deutlich

Intel: Solide Zahlen, schwache Prognose – Aktie verliert deutlich
Foto: JHVEPhoto/Shutterstock
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25.01.2024 ‧ Benedikt Kaufmann

Intel hat am Donnerstagabend seine Q4-Zahlen vorgelegt und sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Schätzungen der Analysten übertroffen. Die Prognose für das erste Quartal ist dagegen auf ganzer Linie eine Enttäuschung. Die Chip-Aktie verliert im nachbörslichen US-Handel rund 5,6 Prozent ab.

Intel stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit gut 14 Milliarden Dollar gerechnet. Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie fiel deutlich unter den Erwartungen aus.

Die Prognose zeigt, dass Intel-Chef Pat Gelsinger bei der Umgestaltung des einst dominierenden Chipunternehmens noch viel Arbeit vor sich hat. Unter anderem bei Technik für das KI-Datacenter ist die Konkurrenz stark und gräbt Geschäfte ab. Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen, die auch externen Halbleiterkonzerne zur Verfügung stehen sollen.

„Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2024 und darüber hinaus weitere Effizienzgewinne erzielen werden, wenn wir unser neues internes Foundry-Modell implementieren, das auf größere Transparenz und Verantwortlichkeit sowie höhere Renditen für das Kapital unserer Eigentümer ausgerichtet ist", so Intel-CFO David Zinsner, der versuchte, die Aufmerksamkeit der Anleger auf die langfristigen Zukunftschancen zu lenken.

Beim Blick zurück auf das abgeschlossene vierte Quartal konnte Intel jedenfalls überzeugen. Im Q4/23 steigerte der Chip-Konzern den Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar und übertraf damit etwas die Markterwartungen von 15,2 Milliarden Dollar.

Die übertroffenen Umsatzschätzungen wirken jedoch auch nur auf den ersten Blick positiv. Denn es war nicht etwa das Zukunftsgeschäft im Datacenter, das besser als erwartet abschnitt, sondern das Geschäft mit PCs und Notebooks. Die "Client Computing Group" erwirtschaftete Intel 8,84 Milliarden Dollar (+33 Prozent ggü. Q4/22), während Analysten nur 8,42 Milliarden Dollar auf dem Zettel hatten. Im Bereich "Datacenter & AI" schrumpfte der Umsatz dagegen um zehn Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar

Intel (WKN: 855681)

Intel feuert aus allen Rohren – man will Marktanteile zurückgewinnen und neue Märkte erobern. Die Q1-Prognose ist für die großen Ambitionen jedoch ein herber Dämpfer. Denn es wird dadurch deutlich, dass Intel den Erfolgsbeweis seiner strategischen Offensive den Anlegern auch weiterhin schuldig bleibt.

DER AKTIONÄR warnte bereits vor den Zahlen und schrieb: „Intel hat viele neue Entwicklungen ins Rennen geschickt (von der Foundry-Strategie mitsamt mehreren neuen Fertigungsanlagen ganz zu schweigen) und dafür von den Anlegern schon reichlich Vorschusslorbeeren erhalten. Der neue Chef will viel, vielleicht ein bisschen zu viel. Anleger sollten daher abwarten, bis sich konkrete Erfolge abzeichnen, bevor sie weiter zukaufen. Die Intel-Aktie ist nach Ansicht des AKTIONÄR zu einer „Show-me“-Story geworden.


Mit Material von dpaAFX.

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