Mit der Aktie von Intel geht es in Zeiten knapper Halbleiter kräftig nach oben und die Sorgen der Anleger aufgrund der Fertigungsprobleme verblassen. Am Dienstag fiel der Chip-Riese jedoch wieder mit Negativ-Schlagzeilen auf. Das ist passiert:
Intel wurde in einem Patentstreit zur Zahlung von knapp 2,2 Milliarden Dollar verurteilt. In dem Verfahren vor einem Texanischen Gericht ging es um zwei Patente für Technologien aus der Halbleiterproduktion, wurden. Für eines wurden der Firma VLSI 1,5 Milliarden Dollar zugesprochen, für das zweite 675 Millionen Dollar, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Intel kündigte umgehend an, in Berufung zu gehen und zeigte sich in Stellungnahmen zuversichtlich, sich auch durchsetzen zu können. Bei dem Gericht in Texas sind jedoch noch sechs weitere Patentstreitigkeiten anhängig.
Erholungsrallye bleibt intakt
Der aktuell durch die Chip-Knappheit angestoßene Erholungsrallye der Intel-Aktie dürfte die Verurteilung nichts anhaben können – insbesondere, da sie noch nicht endgültig rechtskräftig ist. Mit der Ernennung des neuen CEO Pat Gelsinger, den Fortschritten bei der Fertigungsproblematik und Regierungssubventionen für die kritische US-Chip-Infrastruktur im Rahmen des „RAMP-C“-Programms wurden die entscheidenden Grundsteine für den Turnaround gelegt.
Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten AMD, Nvidia, Xilinx, Arm und vielen anderen kommt Intel zudem zugute, dass man nicht nur Chips designt, sondern auch selbst herstellt. In den kommenden Quartalen, in denen die Chip-Knappheit anhalten wird, sollte dies Intel zu höherer Preismacht verhelfen.
Eine verbesserte Rentabilität dürfte durchaus dazu in der Lage sein, die Sorgen der Anleger weiterhin zu verdrängen, bis tatsächlich der Turnaround da ist. Bevor jedoch nicht klar ist, wie Intel den Vorsprung von TSMC aufholen und den neuen Arm-Prozessoren begegnen will, übt sich DER AKTIONÄR in Zurückhaltung. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger verharren an der Seitenlinie.
Mit Material von dpaAFX.