Der Chiphersteller Infineon fährt seine Produktionskapazitäten in Austin, Texas, wieder hoch. Ab Juni sollen die ursprünglichen Mengen wieder erreicht werden, teilte das Unternehmen am Freitag in Neubiberg bei München mit. Infineon hatte die Anlage wegen eines schweren Wintersturms Mitte Februar abschalten müssen.
"Nach derzeitigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass wir aufgrund des Ereignisses den Bedarf unserer Kunden nicht vollumfänglich bedienen können", sagte Vorstand Jochen Hanebeck laut Mitteilung. Dazu stehe das Unternehmen mit den betroffenen Kunden in engem Austausch. Für die meisten Produktkategorien, die Infineon in Austin fertigt, gehe man ab Juni 2021 von der ursprünglichen Fertigungskapazität aus. Wegen des angespannten Marktumfelds und der daraus resultierenden vollen Auslastung werde es nicht möglich sein, die ausgefallene Produktionsmenge wieder auszugleichen.
In Austin fertigt und testet Infineon Produkte, die in zahlreichen Anwendungen eingesetzt werden. Wegen der Abschaltung rechnet das Unternehmen mit Umsatzeinbußen. Diese dürften insbesondere im dritten Quartal (per 30. Juni) anfallen und einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag ausmachen. An seiner Umsatzerwartung für das gesamte Geschäftsjahr hält Infineon jedoch wegen der hohen Nachfrage nach Mikroelektronik fest. Ein Update zu Austin will der Konzern bei seiner Quartalsberichterstattung am 4. Mai geben.
Die Aktie von Infineon präsentiert sich zum Wochenschluss nahezu unverändert. Das Papier ist zuletzt in eine Konsolidierungphase übergegangen, nachdem sich die Aktie in den vergangenen Monaten extrem gut entwickelt hatte. Dabei ist die Aktie auch unter den 38-Tage-Schnitt zurückgefallen. DER AKTIONÄR empfiehlt: Solange die Aktie oberhalb der Unterstützung bei 31 Euro bleibt, lassen Anleger ihre Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)