Die Kommunikation mit ihren Kunden ist für Unternehmen heute von überragender Bedeutung. Das US-Start-up Braze hat dafür eine Software entwickelt, die unter anderem mithilfe künstlicher Intelligenz das perfekte Erlebnis liefern soll. Beim Börsengang strebt das stark wachsende Unternehmen eine Milliarden-Bewertung an.
Etwa 1,3 Milliarden Dollar werden in diesem Jahr weltweit für Kundenkommunikation ausgegeben, schätzen die Marktforscher von MarketsandMarkets. Bis 2026 sollen die Ausgaben auf 2,2 Milliarden Dollar anwachsen.
Braze setzte in den ersten sechs Monaten 2021 mit seinen gut 1.100 Kunden, zu denen unter anderem Delivery Hero, IBM und Burger King gehören, 104 Millionen Dollar um. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 ist das ein Plus von 53 Prozent.
Gleichzeitig haben sich die Verluste von 12 auf 25 Millionen Dollar mehr als verdoppelt.
Beim Börsengang wollen Braze und seine Investoren bis zu acht Millionen Aktien zwischen 55 und 60 Dollar platzieren. In der Mitte der Preisspanne hätte das IPO ein Emissionsvolumen von 460 Millionen Dollar und das Unternehmen eine Bewertung von 4,7 Milliarden Dollar.
Daraus ergibt sich ein Umsatz-Multiple von 25, womit die Amerikaner höher bewertet wären als Weave Communications (15). Der Konkurrent feierte am Donnerstag sein Börsendebüt an der New York Stock Exchange und weist für das erste Halbjahr 2021 mit 55 Prozent ein höheres Umsatzwachstum aus als Braze.
Der Kurs der Weave Communications-Aktie brach dennoch am ersten Handelstag um 22 Prozent ein.
Trotz des interessanten Markts und des starken Wachstums, bleibt DER AKTIONÄR aufgrund der hohen Bewertung und der rasant steigenden Verluste beim IPO von Braze an der Seitenlinie. Anleger, die auf das Segment Kundenkommunikation setzen wollen, finden mit Salesforce und Adobe Unternehmen auf der Empfehlungsliste, die ebenfalls in diesem Bereich aktiv sind.