Das IT-Urgestein IBM hat im dritten Quartal trotz boomender Cloud-Dienste weitere Geschäftseinbußen erlitten. In den drei Monaten bis Ende September sank der Umsatz im Jahresvergleich um knapp drei Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar (15,0 Mrd Euro), wie der Konzern am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Nettogewinn stieg dennoch um zwei Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar.
IBM verbuchte weiterhin starke Zuwächse im lukrativen Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet. Hier kletterten die Erlöse insgesamt um 19 Prozent auf 6,0 Milliarden Dollar. Die Schwächen im traditionellen Hardware-Kerngeschäft mit Servern und Großrechnern konnte dies jedoch nicht kompensieren.
Obwohl die Ergebnisse insgesamt im Rahmen der Markterwartungen lagen, reagierte die Aktie nachbörslich zunächst mit leichten Kursverlusten. Wegen der weiterhin erhöhten Ungewissheit aufgrund der Corona-Pandemie gab IBM abermals keinen Ausblick auf das restliche Geschäftsjahr ab. Das kam bei Anlegern offenbar nicht gut an. Vorläufige Quartalszahlen waren ohnehin schon bekannt.
Der Konzern hatte jüngst angekündigt, sein IT-Infrastruktur-Geschäft abzuspalten und eigenständig an die Börse zu bringen. Der Fokus soll künftig noch stärker auf dem Cloud-Geschäft liegen. IBM befindet sich seit Jahren in einem tiefgreifenden Konzernumbau hin zu neuen, wachstumsstärkeren Geschäftsfeldern. Neben den Cloud-Services zählen dazu beispielsweise auch Datenanalyse und künstliche Intelligenz.
Die Zahlen von IBM fielen im Rahmen der Analystenerwartungen aus. Insgesamt vermeldete der Tech-Dino zum dritten Mal in Folge einen Umsatzrückgang, konnte jedoch wieder im wichtigen Cloud-Geschäft deutlich zweistellig zulegen. DER AKTIONÄR bewertet die Abspaltung der Infrastruktur-Sparte von IBM positiv. Denn dadurch kann sich IBM noch stärker auf das wachstumsstarke Cloud-Geschäft fokussieren. Aus charttechnischer Sicht setzt sich nach den gestrigen Zahlen der Seitwärtstrend fort. Anleger setzen die Aktie auf ihre Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)