Ein Werbe-Deal zwischen Google und Meta Platforms rückt ins Visier der Behörden. Am Freitag kündigte sowohl die Wettbewerbsaufsicht der EU als auch die Großbritanniens an, die vor vier Jahren geschlossene „Jedi Blue“-Vereinbarung zwischen den zwei Tech-Giganten auf kartellrechtliche Verstöße zu prüfen.
Konkret geht es um den Verdacht, der Deal könnte den Wettbewerb auf den Märkten für Online-Display-Werbedienste behindern. Bereits im Januar hat eine Gruppe US-Generalstaatsanwälte Klage gegen Google aufgrund der „Jedi Blue“-Vereinbarung eingereicht. Sie argumentieren, die zwei Tech-Riesen würden Auktionen für Online-Anzeigen manipulieren und unerlaubterweise die Preise festlegen. Dadurch würde sie kleineren Anbietern schaden.
In die gleiche Kerbe schlagen nun auch die Wettbewerbshüter Großbritanniens und der EU. Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerb, sagte am Freitag in einer Erklärung: „Wenn unsere Untersuchung dies bestätigt, würde dies den Wettbewerb auf dem bereits konzentrierten Ad-Tech-Markt einschränken und verzerren, zum Nachteil der konkurrierenden Ad-Serving-Technologien, der Publisher und letztlich der Verbraucher.“
Mit 115 Milliarden Dollar waren die Einnahmen aus dem Werbegeschäft 2021 für über 97 Prozent der Umsätze von Meta Platforms verantwortlich. Bei Google waren es mit knapp 82 Prozent etwas weniger.
Sollten die Aufseher tatsächlich zu dem Schluss kommen, die beiden Konzerne hätten Mitbewerbern geschadet, dürften die nächsten milliardenschwere Strafzahlungen auf die Tech-Giganten zukommen. Angesichts der fast 40 beziehungsweise 76 Milliarden Dollar Gewinn, die Meta Platforms und die Google-Mutter Alphabet 2021 eingefahren haben, wären sie wirtschaftlich leicht zu verkraften. Operativ sieht DER AKTIONÄR Meta auf einem guten Weg. Alphabet bleibt ein Basisinvestment im Tech-Sektor. Dabeibleiben.