Mit einer Kursexplosion startete am Dienstag die Genius Group an der New Yorker Börse. In den ersten Handelsminuten schoss die Aktie um mehr als das Dreifache in die Höhe. Das Unternehmen baut eine Plattform mit digitalen und analogen Lernangeboten. Doch im Vorfeld des Börsengangs lief nicht alles rund.
Ursprünglich sollten 7,3 Millionen Aktien zwischen fünf und sechs Dollar platziert und damit in der Spitze gut 44 Millionen Dollar eingesammelt werden. Ende März gab das Unternehmen bekannt, die Zahl der angebotenen Papiere auf 3,3 Millionen zu reduzieren. Bei einem Ausgabepreis von sechs Dollar erreichte das IPO ein Emissionsvolumen von knapp 20 Millionen Dollar.
Umso stärker fiel nun das Börsendebüt am Dienstag aus: Den ersten Kurs markierte die Aktie bei 15,11 Dollar. In den ersten Handelsminuten kletterte die Aktie bis auf 22 Dollar – 266 Prozent über den Ausgabepreis.
Das in Singapur ansässige Unternehmen konzentriert sich bislang auf Erwachsenenbildung und hat dafür eine Lerntechnologie-Plattform aufgebaut. Aktuell besteht die Gruppe aus vier Unternehmen, von denen zwei in den letzten drei Jahren zugekauft wurden. Teile der Erlöse aus dem Börsengang sollen für die Übernahme von vier weiteren Unternehmen, unter anderem der privaten Antelope Valley University in Kalifornien, verwendet werden.
Im ersten Halbjahr 2021 setzte die Genius Group rund sechs Millionen Dollar um und damit 40 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020. Die Verluste gingen dabei um 14 Prozent auf zwei Millionen Dollar zurück.
Der Bildungssektor boomt und mit der Mischung aus analogen und digitalen Lernangeboten ist die Genius Group interessant positioniert. E-Learning-Unternehmen sind zuletzt jedoch in der Gunst der Anleger gefallen. So notiert beispielsweise Coursera, die ebenfalls mit einem Kursfeuerwerk gestartet waren, aktuell 32 Prozent unter dem Ausgabepreis beim IPO vor gut einem Jahr. DER AKTIONÄR wird die weitere Entwicklung der Genius Group beobachten, ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf.