Dass der Konzern Kontroversen nicht scheut, hat Facebook in den letzten Jahren wiederholt unter Beweis gestellt. Ein Projekt, für das dem Unternehmen besonders viel öffentliche Ablehnung entgegengeschlagen war, war die Gesichtserkennung. Am Dienstag kündigte Facebook nun an, den Service einstellen zu wollen.
Angesichts steigender Vorbehalte von Nutzern und Regulierern werde der Dienst in den kommenden Wochen abgeschaltet, teilte Facebook mit. Einen genauen Termin nannte das Unternehmen nicht.
Mit dem Schritt sollen auch die Gesichtserkennungsvorlagen von über einer Milliarde Menschen gelöscht werden. Nach dem Ende des Dienstes erkennt Facebook nicht mehr nur keine Gesichter in Videos und Fotos, sondern stellt auch den Service ein, der Bilder für blinde oder sehbehinderte Menschen beschreibt.
Der steigende Widerstand gegen automatische Gesichtserkennung verdeutlichte sich erst im Juli 2020. Damals stimmt Facebook in einem Vergleich zu, 650 Millionen Dollar zu zahlen, da es biometrische Daten seiner Nutzer ohne deren Zustimmung gesammelt und gespeichert hatte.
Die Facebook-Aktie kann von der Nachricht nicht profitieren: Sie verliert am Dienstag den Schwung, der aus der angekündigten Umbenennung in Meta letzte Woche entstanden war und notiert gut zwei Prozent im Minus. DER AKTIONÄR ist weiter vom Unternehmen überzeugt. Anleger bleiben investiert.