Einen Tag nach den angekündigten Preiserhöhungen legt Spotify vor US-Handelsbeginn Quartalszahlen vor. Sie fallen in einigen Bereichen besser aus, als prognostiziert, dennoch verliert die Aktie vorbörslich fast fünf Prozent. Vor allem die sich ausweitenden Verluste stoßen den Anlegern sauer auf. Diese sind jedoch von Sondereffekten geprägt.
Zum Ende des zweiten Quartals zählte Spotify insgesamt 551 Millionen Kunden, von denen 220 Millionen für die Streaming-Dienste zahlen. Damit übertrafen die Schweden nicht nur ihre eigene Prognose von 530 Millionen beziehungsweise 217 Millionen, sondern wuchsen mit 27 und 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum so schnell wie seit dem dritten Quartal 2021 nicht mehr.
Gleichzeitig legte der Umsatz lediglich um elf Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro zu, was die achte Verlangsamung in Folge darstellt. Außerdem weiteten sich die Verluste im Vergleich zum zweiten Jahresviertel 2022 um 142 Prozent auf nun 302 Millionen Euro aus. Das Management begründet den massiven Anstieg allen voran mit Aufwendungen über 135 Millionen Euro für die Beendigung verschiedener Podcast-Formate sowie dem Immobilien-Optimierungsplan und Abfindungen.
Nachdem die Spotify-Aktie in einer ersten Reaktion auf die Zahlen in der Spitze fast acht Prozent nachgegeben hatte, hellt sich die Stimmung inzwischen wieder etwas auf: Aktuell notieren die Papiere vorbörslich knapp fünf Prozent leichter. Der seit Ende Februar gültige Aufwärtstrend wäre damit weiter intakt.
Auf den ersten Blick fallen die Zahlen für das zweite Quartal enttäuschend aus. Doch insbesondere die hohen Verluste sind von Sondereffekten beeinflusst. Die am Montag angekündigte Preiserhöhung in diversen Ländern, darunter dem wichtigen US-Markt, werden sich erst im dritten Quartal bemerkbar machen. DER AKTIONÄR ist weiter von Spotifys langfristigen Aussichten überzeugt, wer investiert ist, bleibt an Bord. Alle anderen können den Rücksetzer zum Einstieg nutzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Spotify.