Ebay erleidet im zweiten Quartal einen saftigen Gewinneinbruch. Gleichzeitig sinkt der Handelsumsatz der Online-Plattform. Dennoch ging es für die Aktien nachbörslich rund fünf Prozent nach oben.
Der Nettogewinn von Ebay fiel im zweiten Quartal um 37 Prozent auf 403 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal waren es noch 638 Millionen Dollar. Allerdings waren vor allem Sonderfaktoren für den starken Rückgang verantwortlich. Bereinigt betrug der Gewinn je Aktie 0,68 Dollar und lag damit über den Analysten-Erwartungen von 0,62 Dollar.
Die Erlöse kletterten nur um zwei Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Damit schlug sich die unter starkem Konkurrenzdruck durch Amazon und andere große Rivalen stehende Plattform aber besser als erwartet.
Der Umsatzanstieg stellt sich damit gegen einen erneuten Rückgang des Handelsvolumens auf eBay. Die Anzahl der verkauften Güter sank um vier Prozent auf 22,6 Milliarden Dollar.
Hier zeigt sich, dass es dem US-Konzern gelang, durch eine Umstrukturierung des Werbegeschäfts zusätzliches Wachstum zu generieren. Der Fokus auf gesponserte Produktplatzierungen und die Abtrennung von Drittanbietern hat laut der Geschäftsführung geholfen, das niedrigere Handelsvolumen auszugleichen.
Doch auch an der Payment-Front greift Ebay wieder an. Die Erweiterung der Bezahlmöglichkeiten und die Einführung einer „Managed Payment Platform“ hat dem Konzern wieder mehr Zugriff auf die Transaktionen beschert. Waren im Wert von über 270 Millionen Dollar wurden über die Plattform abgewickelt – ein Anstieg von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Hier geht's zur Pressemitteilung von Ebay zum Q2.
Positive Impulse für Ebay – doch aktivistische Investoren wie Elliott Management und Starboard Value sitzen dem Konzern im Nacken. Aktuell wird daher ein Verkauf oder Spinoff der Online-Ticket-Plattform StubHub geprüft. Gleichzeitig setzt der Konzern wieder auf Expansion und hat eine Partnerschaft mit dem indischen E-Commerce Startup Paytm geschlossen, um Ebay-Güter auch dort anbieten zu können. Im Zuge des Deals hat Ebay einen Anteil von 5,5 Prozent an Paytm erworben.
Der Konzern bewegt sich damit langfristig in die richtige Richtung. Das Engagement der Aktivisten, Aktienrückkäufe und die Abspaltung von Nebengeschäften dürften auch mittelfristig Kurspotenzial freilegen. Anleger bleiben dabei!