Der vergangene Monat lief vielversprechend für die Aktie von DocuSign – rund 24 Prozent legte das US-Papier zu. Am Donnerstagabend folgte jedoch der nächste brutale Kursschock für die Anleger. Rund 23 Prozent ging es im nachbörslichen Handel für die DocuSign-Aktie nach unten, denn die Q1-Zahlen fielen schlechter als erwartet aus.
DocuSign erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz in Höhe von 589 Millionen Dollar bei Gewinnen je Aktie von 0,38 Dollar. Damit konnte der Spezialist für digitale Vertragssignaturen zwar beim Umsatz die Erwartungen von 582 Milliarden Dollar übertreffen, blieb beim Gewinn je Aktie jedoch unter den Schätzungen von 0,46 Dollar.
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Nachdem sich das Wachstum nach dem Corona-Boost verlangsamte, fokussiert sich das Management aktuell darauf, ihre Go-to-Market-Strategie zu optimieren. So wurden beispielsweise in Nordamerika eine Reihe neuer Vertriebsleiter angestellt, die sich speziell um kleine und mittlere Unternehmen kümmern. In Verbindung mit dem Launch neuer Produkte drückt dies auf die Gewinnmargen und sorgt für sinkende Nettogewinne.
Langfristig geht DocuSign mit zusätzlichen Investitionen in das Produktwachstum den richtigen Weg. Man wolle „Wachstum und Profitabilität angemessen ausbalancieren“, hieß es dazu im Earnings-Call. In einer Zeit, in der Anleger aber besonders auf die Profitabilität der Unternehmen achten und weniger die hohen Wachstumsraten im Fokus haben, kommt die schwächer als erwartete Gewinnentwicklung nicht gut an.
Die Prognose liegt mit einer Umsatzspanne von 600 bis 604 Millionen Dollar im Rahmen der Analystenschätzungen von 602 Millionen Dollar.
DocuSign ist mit einem Marktanteil von rund 45 Prozent der klare Marktführer bei digitalen Signaturen und dürfte auch in den kommenden Jahren überproportional wachsen. Den Kauf der DocuSign-Aktie kann man im aktuellen Marktumfeld jedoch nicht empfehlen, wie die jüngste Reaktion auf die Q1-Zahlen zeigt.