Bei der Deutschen Telekom richtet sich der Fokus nach wie vor auf die US-Tochter. Trotz der Zustimmung des Justizministeriums steht der Zusammenschluss von T-Mobile US mit dem Wettbewerber Sprint weiter auf wackligen Beinen. Vor Dezember wird keine Entscheidung fallen. Doch die Telekom hat einen großen Vorteil gegenüber den anderen beteiligten Parteien.
Wegen einer Klage von mehreren US-Bundesstaaten gegen die Fusion steht vor der endgültigen Genehmigung noch ein entscheidender Gerichtstermin aus. Zuletzt wurde bekannt, dass diese Anhörung vom 7. Oktober auf den 9. Dezember verlegt wird. Klar ist: Die damit verbundene anhaltende Unsicherheit ist für keine der drei Parteien – T-Mobile US und Sprint sowie de rpotenzielle neue Wettbewerber Dish – besonders gut.
Risiken unterschiedlich verteilt
Die Analysten von New Street Research weisen nun aber darauf hin, dass Anleger beide Seiten der Medaille betrachten sollten. Fällt das Urteil positiv aus, hätten alle drei Aktien Aufwärtspotenzial. Doch bei einem Scheitern seien die Risiken unterschiedlich verteilt. Während T-Mobile US bis zur Entscheidung das eigene Geschäft ganz normal weiter vorantreiben könne, müssten sich Sprint als Übernahmekandidat und Dish, das ein völlig neues Geschäftsfeld aufbauen würde, bei den Investitionen zurückhalten.
DER AKTIONÄR sieht das Risiko bei T-Mobile US ebenfalls deutlich geringer. Denn hinzukommt, dass die Telekom-Tochter seit Jahren in der Erfolgsspur ist, hohe Wachstumsraten und wachsende Marktanteile aufweist. Dagegen befindet sich Sprint in der Krise und schrieb zuletzt Milliardenverluste. Dish kämpft ebenfalls mit sinkenden Abozahlen und benötigt deshalb neue Wachstumspfade.
Die Telekom kann die Entwicklung bei der Tochter relativ entspannt verfolgen. Klar ist aber auch, dass eine Genehmigung des Deals ein großer Schritt wäre, will man in den USA die Platzhirsche AT&T und Verizon angreifen. Aktuell bleibt die T-Aktie ein solides Investment für Konservative. Wichtig wäre nun, dass der nachhaltige Sprung über die 15-Euro-Marke gelingt.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.