Am Freitag gab das US-Justizministerium grünes Licht für den Zusammenschluss von T-Mobile US und Sprint. Erleichterung herrscht nun vor allem auch bei der T-Mobile-Mutter Deutsche Telekom. Seit Monaten hat der DAX-Konzern um die Fusion gekämpft. Die Aktie klettert zu Wochenbeginn wieder bis an die 15-Euro-Marke.
Die Zugeständnisse an die Wettbewerbshüter sehen vor, dass Assets im Wert von fünf Milliarden Dollar an den US-Satellitenbetreiber Dish verkauft werden. Für 3,6 Milliarden Dollar übernimmt Dish Mobilfunkspektren, 1,4 Milliarden zahlt der Konzern für Sprints Prepaid-Geschäft mit Marken wie Boost oder Virgin Mobile.
Klage läuft noch
Die Fusion ist damit weiter auf dem richtigen Weg. Nach der Zustimmung durch die Telekombehörde FCC und das Justizministerium bleibt allerdings noch eine Herausforderung. 13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington haben gegen die Fusion geklagt. Sie befürchten, dass der Zusammenschluss zu Lasten der Verbraucher geht.
„Wir haben ernste Bedenken, dass das Zusammenflicken eines neuen vierten Players auf dem Mobilfunkmarkt (…) nichts an dem Schaden ändert, den die Fusion für Kunden, Arbeitnehmer und Innovationen anrichtet“, so New Yorks Generalsstaatsanwältin Letitia James. Sie führt das Bündnis der Bundesstaaten an.
Es sah vorher nach einem schlechten Deal aus und es sieht auch heute nach den Zugeständnissen immer noch nach einem schlechten Deal aus.
Weitere Zugeständnisse?
Der Entschluss des Justizministeriums deutet jedoch darauf hin, dass die Klage keine guten Aussichten hat. Ohnehin ist fraglich, ob die Mittel der Bundesstaaten ausreichen, um den Streit vor Gericht über mehrere Runden auszutragen. Es scheint durchaus möglich, dass es lediglich darum geht, weitere Zugeständnisse für Arbeitsplätze und Preispolitik zu bekommen. Allerdings muss T-Mobile hier aufpassen, dass die Wirtschaftlichkeit der Fusion nicht verloren geht.
Die Hängepartie um die Fusion ist noch nicht endgültig beendet. Doch die Zustimmung des Justizministeriums ist ein entscheidender Schritt. Die Aktie der Deutschen Telekom könnte nun wieder über die 15-Euro-Marke klettern. Konservative Anleger bleiben dabei.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.