Die Deutsche Telekom legt am Donnerstag, dem 24.02., die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 vor. Fast schon traditionell hat der Konzern auch im vergangenen Jahr mehrfach die Prognose angehoben. Neue Impulse für die Aktie ließen zuletzt lange auf sich warten, das soll sich aber nun ändern. Diese Zahlen müssen Anleger kennen.
Konzernchef Tim Höttges rechnet mittlerweile mit einem bereinigten EBITDA nach Leasingaufwendungen (EBITDA AL) von rund 38 Milliarden Euro. Das wären etwa drei Milliarden mehr als im Jahr zuvor. Der freie Mittelzufluss AL des Jahres 2021 soll demnach verglichen mit dem Vorjahr um gut 2,2 Milliarden Euro auf etwa 8,5 Milliarden Euro steigen. Bereits Anfang des Monats hatte die für den Konzern extrem wichtige Tochter T-Mobile US ihre Zahlen vorgelegt.
Das erwarten die Analysten
Im ersten Jahr, in dem der übernommene Konkurrent Sprint über alle Quartale hinweg konsolidiert ist, rechnen Branchenexperten im Mittel mit einem Gruppenumsatz von 108,6 Milliarden Euro. Das wären rund 7,6 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Beim bereinigtes EBITDA AL gehen Analysten von einem Wert von knapp 37,2 Milliarden Euro aus. Bei den Leasingkosten handelt es sich nach Konzernangaben hauptsächlich um angemietete Mobilfunk-Standorte in den Vereinigten Staaten.
Der Nettogewinn dürfte auf Jahressicht bei 4,3 Milliarden Euro liegen nach 4,16 Milliarden Euro im Vorjahr. Bereinigt um Sondereinflüsse dürfte die Telekom unter dem Strich 5,8 Milliarden Euro verdient haben, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von circa 100 Millionen Euro wäre. Dabei kommen dem Konzern teilweise Wertaufholungen von Spektrum-Lizenzen in den Vereinigten Staaten in Höhe von 1,6 Milliarden Euro zugute, während Kosten für Akquisitionen und Integration der US-Tochter mit einer halben Milliarde Euro belasten.
Für die letzten drei Monate des Jahres gehen die Branchenkenner von einem Gruppenumsatz von rund 28,8 Milliarden Euro sowie einem bereinigten EBITDA AL von 8,8 Milliarden Euro aus. Während der Erlös damit etwas besser ausfallen würde als im Vorjahresquartal, müsste sich die Deutsche Telekom beim Betriebsergebnis mit etwas weniger begnügen. Das zeigt sich auch beim Nettogewinn, der mit 800 Millionen Euro nur halb so groß ausfallen würde wie noch im Vorjahresquartal. Insgesamt sehen die Analysten dem Termin positiv entgegen. Die Bonner dürften ein solides Zahlenwerk zum vierten Quartal vorlegen, so Jefferies-Analyst Ulrich Rathe.
Die Aktie der Deutschen Telekom hat sich zuletzt etwas aus der langen Seitwärtsphase befreit. Mit starken Zahlen könnte nun die Attacke in Richtung des Mehrjahreshochs gelingen. Auch die Bewertung lässt noch Spielraum nach oben. Konservative Anleger bleiben an Bord.
Mit Material von dpa-AFX