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Crash bei Social-Media-Aktien – jetzt verkaufen?

Crash bei Social-Media-Aktien – jetzt verkaufen?
Foto: Imago
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22.10.2021 ‧ Emil Jusifov

Die gestrigen Zahlen von Snap kamen für viele Anleger einem wahren Schock gleich. Das Papier crashte nachbörslich um über 20 Prozent und zog die Anteilscheine von Facebook und Twitter mit sich in die Tiefe. Diese büßten gut fünf Prozent ein. Sollte man nun die Papiere verkaufen?

Snap hat gestern in der Tat eher schwache Zahlen geliefert. Das Unternehmen konnte zwar seine täglich aktiven User um 23 Prozent auf 306 Millionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern und lag damit über den erwarteten 301 Millionen Nutzern. Auch beim bereinigten EPS konnten die US-Amerikaner die Erwartungen schlagen. Beim Umsatz (+57 Prozent) verfehlte Snap jedoch die hohen Erwartungen der Analysten. Am wenigsten schmeckte den Anlegern jedoch die maue Prognose des Unternehmens, das im Q4 nur noch von Umsätzen von 1,165 bis 1,205 Milliarden Dollar ausgeht (erwartet: 1,36 Milliarden).

Man muss jedoch diese Zahlen im Kontext der Tatsache betrachten, dass Snaps Werbegeschäft laut eigenen Aussagen stärker von den Datenschutzeinstellungen des iPhones beeinträchtigt wird, als bisher angenommen. Insofern wurde dies in den Analysten-Schätzungen noch nicht berücksichtigt, was sich auf die zu optimistische Umsatzprognose der Experten auswirkte. Nach den gestrigen Zahlen dürfte das Papier seine zu sportliche Bewertung etwas abbauen.

Beim Social-Media-Giganten Facebook sieht die Sache dagegen anders aus. Das Unternehmen hat bereits im Rahmen des Q2-Berichts eine entsprechende Warnung herausgegeben und gab später in einem Blogbeitrag bekannt, dass die Anzeigen-Kampagnen besser liefen als dies fehlerhafte Facebook-Daten vermuten ließen. Im Schnitt sei die Zahl der Fälle, in denen Nutzer auf Anzeigen reagierten, um 15 Prozent niedriger gegenüber Werbekunden dargestellt worden, so Facebook. DER AKTIONÄR geht daher davon aus, dass Facebook auch diesmal die Erwartungen schlagen wird.

Bei Twitter entbehrte der Abverkauf nach den Snap-Zahlen jeder Logik. Das Unternehmen gab längst bekannt, dass es keine Tracking-Daten sammle und somit von den iPhone-Änderungen nicht betroffen sei. Hier wird es beim Q3-Bericht ganz darauf ankommen, ob das Unternehmen in Sachen Nutzerwachstum und Profitabilität weitere Fortschritte erzielen konnte.

Snap (WKN: A2DLMS)

Die Snap-Aktie ist gestern nach den Zahlen unter ihren Stopp-Kurs gerutscht und wurde mit einem satten Gewinn von 270 Prozent verkauft. Bei Facebook und Twitter bleiben Anleger unverändert an Bord.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der möglicherweise aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren: Twitter.

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