Einst war die Tencent-Position im ARK Innovation ETF satte 635 Millionen Dollar groß – aktuell sind es nur noch 147 Millionen Dollar. Cathie Wood scheut zwar keine Risiken, wenn es um heiße Tech-Highflyer geht, doch die große Unsicherheit aufgrund der jüngsten Entscheidungen der chinesischen Regierung scheinen der risikofreudigen Starinvestorin überhaupt nicht zu gefallen.
Hintergrund ist die große Sorge Pekings, dass im Ausland gehandelte chinesische Unternehmen gezwungen werden könnten, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. Künftig sollen daher die Vorschriften für die Zulassung von Börsengängen im Ausland strenger werden.
In diesem Zusammenhang steht auch die angeordnete Löschung der App von DiDi aus dem App Store sowie aus den Super-Apps WeChat und Alipay. Für die Aktie des Fahrdienstleisters, der erst vergangene Woche den Sprung an die NYSE wagte, folgten daraufhin brutale Kursverluste.
Ein harter Schlag für Tencent, denn der Tech-Gigant nutzt die US-Märkte gerne für die Finanzierung seiner Töchter und Beteiligungen. Auch bei DiDi ist Tencent kräftig investiert.
Zudem will Chinas Wertpapieraufsicht regulatorische Schlupflöcher schließen, die es chinesischen Tech-Riesen ermöglicht haben, Beteiligungsgesellschaften in Steuer-Paradiesen wie den Cayman Islands zu gründen. Künftig muss dazu eine Erlaubnis beantragt werden.
Auf diese politischen Unsicherheiten, die sich bereits seit Jahresbeginn abzeichneten, reagierte Cathie Wood. Hielt der Flaggschiff-Fonds ARK Innovation im Februar noch 6,52 Millionen Tencent-Aktien, sind es aktuell nur noch 2,17 Millionen. Alleine in den letzten beiden Handelstagen wurden 0,68 Millionen Papiere verkauft.
Ebenfalls hart getroffen wurden die Fonds ARK Next Generation Internet und ARK Autonomous Technology and Robotics. Hier hatte Wood Ende Juni rund eine Million Aktien von Kanzhun gekauft. Die App des Online-Jobvermittlers wurde jedoch ebenfalls von der chinesischen Regierung verboten, woraufhin die Aktien einbrachen. Ebenfalls investiert: Tencent.
Angesichts der anhaltenden Regulierungsproblematiken rät DER AKTIONÄR seit einigen Monaten davon ab, die Aktien von Tencent zu kaufen. Die aktuellen Entscheidungen der chinesischen Regierung untermauern diese Haltung.