Die Boeing-Aktien gehören heute mit einem Minus von knapp sechs Prozent zu den Verlierern des Tages. Die Aktie fiel im regulären US-Handel auf den tiefsten Stand seit Juni. Hintergrund ist, dass der Luftfahrtkonzern im Streit mit der Börsenaufsicht SEC nach den zwei Abstürzen des Unglücksjets 737 Max zu einer hohen Millionensumme verdonnert wurde.
Die SEC hatte dem Konzern und dem damaligen Boeing-Chef Dennis Muilenburg vorgeworfen, Investoren über die Sicherheit seiner 737 Max getäuscht zu haben. Die Börsenaufsicht teilte am Donnerstag mit, dass Boeing 200 Millionen Dollar (rund 203 Millionen Euro) Strafe zahlen müsse und Muilenburg eine Million Dollar Strafe. Weder Boeing noch Muilenburg haben ein Fehlverhalten zugegeben, beide stimmten der Zahlung aber zu.
"In Zeiten von Krisen und Tragödien ist es besonders wichtig, dass börsennotierte Unternehmen und Führungskräfte den Märkten vollständige, faire und wahrheitsgemäße Informationen zur Verfügung stellen", teilte SEC-Chef Gary Gensler mit. Boeing und Muilenburg hätten die Anleger in die Irre geführt, indem sie die Sicherheit der 737 Max zugesichert hätten, obwohl sie von ernsthaften Sicherheitsbedenken gewusst hätten.
Boeing erklärte in einer Stellungnahme, dass mit dem Vergleich die Untersuchung der Börsenaufsicht abgeschlossen sei und der Konzern die Vorwürfe "weder zugeben noch bestreiten wird". Der Airbus-Rivale hatte sich mit dem Justizministerium Anfang 2021 wegen Betrugs- und Verschwörungsvorwürfen im Zusammenhang mit dem Skandal auf Strafzahlungen von mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar geeinigt.
Angesichts des scharfen Abverkaufs und der abkühlenden Konjunktur in den USA bietet sich der Kauf der Boeing-Aktien aktuell nicht an. Anleger warten ab. DER AKTIONÄR favorisiert nach wie vor den Rivalen Airbus.
(Mit Material von dpa-AFX)