Der Halbleiteranbieter Dialog Semiconductor stellt für das laufende Jahr einen weniger starken Umsatzrückgang in Aussicht als von Experten gedacht. Die bereinigten Erlöse dürften im mittleren Zehnerprozentbereich zurückgehen, teilte der MDAX-Konzern am Mittwoch in London mit. Analysten hatten zuvor für den Umsatz im Schnitt mit einem Minus von knapp einem Fünftel gerechnet. Der Ausblick setze allerdings voraus, dass Lieferketten und Auftragshersteller angesichts des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus im zweiten Halbjahr wieder zur Normalität zurückkehrten, hieß es vom Unternehmen. Zudem kalkuliert Dialog eine graduell weiter zunehmende bereinigte Bruttomarge ein.
Derzeit senkt Dialog seine Abhängigkeit vom Großkunden Apple und hat seine Geschäfte mit Stromsteuerungschips in weiten Teilen an die Kalifornier verkauft, weswegen das Geschäftsvolumen zunächst sinkt.
Im vierten Quartal sank der Betriebsgewinn des Unternehmens im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 53,7 Millionen US-Dollar, das Ergebnis unter dem Strich um fast ein Viertel auf 44,8 Millionen Dollar. Der Umsatz war wie bereits bekannt um zwölf Prozent auf 381 Millionen Dollar gesunken. Allerdings verzeichnete Dialog bei der Bruttomarge dank lukrativer Lizenzeinnahmen mit 50 Prozent einen Rekordwert. Die Kennzahl gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Herstellungskosten übrigbleibt, Kosten für Vertrieb und Verwaltung sind davon noch nicht abgezogen. Für Analysten ist der Wert aber wichtig, weil er Aufschluss über die Marktbedingungen für das Unternehmen gibt.
Der Markt zeigt sich erfreut: Am Mittwochmorgen reagiert die Aktie bei Lang & Schwarz mit einem Plus von gut zwei Prozent auf 31,62 Euro. Zuletzt war das Papier aber insbesondere wegen des Coronavirus und der damit in Zusammenhang stehenden Umsatzwarnung des Großkunden Apple stark unter Druck geraten. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR aber optimistisch.
(Mit Material von dpa-AFX)