Der Chipspezialist Dialog Semiconductor hat am Dienstag die Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt. Erwartungsgemäß fielen hier die Erlöse um knapp zwölf Prozent auf 381 Millionen Dollar. Anfang November hatte das Unternehmen einen Zielkorridor von 350 bis 390 Millionen Dollar genannt. Damit gelang es Dialog, das obere Ende des Korridors zu erreichen. Das gesamte Zahlenwerk will Dialog am 4. März veröffentlichen. Die Aktie von Dialog Semiconductor musste seitdem leicht Federn lassen. Zuvor hatte das Papier bei 48,38 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch markiert.
Händler sprachen mit Blick auf den Kursverlust vom Dienstag in einer ersten Reaktion von Gewinnmitnahmen. Zudem verwies das Bankhaus Lampe darauf, dass die Barmittel von Dialog Semiconductor im vierten Quartal etwas stärker zurückgegangen seien als erwartet. Hierfür verantwortlich dürften demnach geringere Vorauszahlungen des Großkunden Apple und ein Aktienrückkauf von Dialog Semiconductor sein. Derweil urteilte Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan, dass der Umsatz des Chipentwicklers überraschend stark ausgefallen sei.
Erst Mitte November war der britisch-schwäbische Chipentwickler mit Blick auf seine mittelfristigen Wachstumspläne optimistischer geworden und hatte seine Ziele für die Profitabilität erhöht. Bei der operativen Marge rechnet der Konzern langfristig mit einem Wert zwischen 20 und 25 Prozent, bei der Bruttomarge soll die Spanne bei 50 bis 53 Prozent liegen.
Das Management sieht Dialog auf gutem Weg, seine einst starke Abhängigkeit vom Großkunden Apple zu reduzieren. Die Emanzipation ist mitten im Gang, auch wenn Konzernchef Jalal Bagherli kürzlich betont hatte, dass die Verbindung zum US-Großunternehmen weiter sehr stark sei. Dialog hatte im April vergangenen Jahres sein Geschäft mit Stromsteuerungschips in weiten Teilen an Apple verkauft.
Im Jahr 2022 sollen die Amerikaner früheren Angaben zufolge noch für höchstens 40 Prozent des Umsatzes stehen. Dialog will verstärkt um andere Kunden werben und sich neben dem Geschäft rund um Mobilgeräte auf weitere wachstumsträchtige Bereiche konzentrieren - etwa das Internet der Dinge oder das Geschäft mit Autochips.
Anleger, die der Kaufempfehlung des AKTIONÄR im Oktober 2018 gefolgt sind, können sich mittlerweile über einen Kursgewinn von rund 150 Prozent freuen. DER AKTIONÄR empfiehlt, die Gewinne laufen zu lassen, die Position aber mit einem Stopp bei 35,00 Euro nach unten abzusichern. Die nächste große charttechnische Hürde wartet in Form des im Jahr 2015 bei 53,85 Euro markierten Mehrjahreshochs.
(Mit Material von dpa-AFX)