Berichte zum Beginn der Woche, dass Apple die Produktion einiger Produkte – darunter das iPhone SE – herunterschrauben wolle, haben für etwas Verunsicherung gesorgt. Aber keine Panik: Es gibt genügend Hinweise, die für eine ungebrochen starke Nachfrage nach dem iPhone sprechen. Kein Grund also, die trendstarke Apple-Aktie zu verkaufen
Es sei nicht überraschend, dass das Unternehmen das Juniquartal konservativ angehe, sagte ein leitender Angestellter eines Apple-Zulieferers gegenüber Nikkei Asia, wo über das Zurückfahren der Produktion einiger Produkte im kommenden Quartal berichtet wurde. „Es ist verständlich, dass [die Verbraucher] das Geld für Lebensmittel und zum Heizen sparen werden.“
Die Rezessionssorgen scheinen Apple-Anleger jedoch nicht großartig zu beeindrucken. Die Apple-Aktie legte in der laufenden Handelswoche bisher rund 1,8 Prozent zu. Auch am gestrigen Mittwoch zeigte sich das US-Papier stabiler als der schwache Gesamtmarkt und verlor nur 0,7 Prozent – weniger als der Nasdaq 100 mit 1,1 Prozent
Der jüngste Lauf von elf Handelstagen mit steigenden Kursen ist damit zwar unterbrochen – aber Schwäche sieht anders aus. Der Aufwärtstrend verläuft wie ein Strich, die Apple-Aktie ist noch nicht im charttechnisch überkauften Bereich angekommen und steht kurz vor dem Erreichen ihres Rekordhochs bei 182,94 Dollar.
Auch BofA-Analyst Wamsi Mohan sieht das Sentiment gegenüber der Apple-Aktie ungetrübt und bleibt bei seinem Kursziel von 215 Dollar, was einen Kurspotenzial von 21 Prozent entsprechen würde. Der Experte sieht in den sinkenden Beträgen, die Nutzer für ein altes iPhone im Falle eines Eintauschs bei Apple oder einem Dritten bekommen, einen Hinweis auf die weiterhin starke Nachfrage nach dem wichtigsten Produkt. Zudem hätten noch über 25 Prozent ein iPhone 8 oder älter, was für eine große Zahl baldiger Upgrades sprechen dürfte.
Sicherlich, Rezessionssorgen belasten den gesamten Markt – doch aktuell erleben wir keine Rezession, sondern nur ein erhöhtes Risiko einer schrumpfenden Wirtschaft. Anleger sollen daher angesichts der unbestätigten Berichte zu Produktionskürzungen und sinkender Nachfrage entspannt bleiben. Denn wer in der Vergangenheit diese Nachrichten ignoriert hat, stand als Apple-Aktionär auf der Gewinnerseite – und dürften dies auch künftig tun.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.