Nach starken Corona-Quartalen wuchsen die Umsätze von Apple im vergangenen Geschäftsviertel nur knapp zwei Prozent. Doch der Gigant schielt bereits auf das nächste Wachstumsfeld. So wies die Needham-Analystin Laura Martin vergangene Woche darauf hin, dass Apple plane, eine eigene „Demand Side Platform (DSP)“ für den Werbemarkt aufzubauen.
Eine DSP ist eine Software-Plattform, die es Kunden ermöglicht, automatisiert Werbeplätze zu kaufen. DSPs durchsuchen ihr Netzwerk dabei auf der Suche nach Websites und mobilen Anwendungen, die den Kriterien eines Werbetreibenden entsprechen, und geben dann Gebote für die Platzierung von Anzeigen ab.
Martin weist zudem darauf hin, dass ein Erfolg aufgrund der globalen Ausrichtung des Konzerns, des riesigen Ökosystems sowie der Fähigkeit Nutzerdaten zu sammeln durchaus realistisch wäre. „Apple ist das größte Unternehmen der Welt“, so Martin. „Um zu wachsen, muss es große globale Märkte anvisieren, wie die globale digitale Werbung."
Martin zitierte in ihrer Studie auch Daten von eMarketer, laut denen der Gesamtmarkt für digitale Werbung 600 Milliarden Dollar im Jahr erreichen wird, wobei mobile Werbung etwa 450 Milliarden Dollar auf Jahresbasis ausmacht.
Obwohl Apple im vergangenen Quartal nur 1,9 Prozent wuchs, erwartet der Analystenkonsens vom iPhone-Konzern im laufenden Geschäftsjahr ein Wachstum von 7,4 Prozent. Auch langfristig bleiben die Experten nach den beiden starken Corona-Jahren optimistisch: Bis 2025 wird ausgehend von 2021 ein durchschnittliches Jahreswachstum von 5,8 Prozent erwartet.
Gelingt es Apple auf dem Werbemarkt ein neues Wachstumsfeld zu erschließen, scheinen die Schätzungen der Analysten zu konservativ – insbesondere, wenn man bedenkt, dass mit der AR/VR-Brille und dem Apple-Car weitere Faktoren den Umsatz antreiben könnten.
DER AKTIONÄR bleibt für die Apple-Aktie auch dank dieser Aussichten optimistisch und empfiehlt hier die Gewinne laufen zu lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple