+++ So vervielfachen Sie Ihre Rendite +++

Apple: Brutaler Gegenschlag

Apple: Brutaler Gegenschlag
Foto: Getty Images
Apple -%
09.09.2020 ‧ Emil Jusifov

Im Streit um Apples App Store geht der iPhone-Konzern zum Gegenangriff über und verlangt nun Schadenersatz von den Machern des Online-Spiels "Fortnite". Die Entwicklerfirma Epic Games habe ihren Vertrag mit Apple verletzt und den Konzern damit rechtswidrig um Einnahmen geprellt, heißt es in einer am Dienstag eingereichten Gegenklage in Kalifornien.

Der Streit könnte am Ende beeinflussen, wie Apps auf Smartphones vertrieben werden - und wie viel Geld vom Kaufpreis Plattformen wie der App Store von Apple oder der Google Play Store dabei einbehalten dürfen.

Epic wollte sich nicht mehr an die seit mehr als einem Jahrzehnt geltende Vorgabe halten, dass virtuelle Artikel in dem Spiel auf iPhones und iPads nur über das System der In-App-Käufe von Apple angeboten werden können, bei dem Apple 30 Prozent des Kaufpreises einbehält.

Nachdem der iPhone-Konzern Änderungen an den Geschäftsbedingungen ablehnte, bauten die Entwickler in der App die vertraglich verbotene Möglichkeit ein, die Artikel auch direkt bei Epic zu kaufen. Dafür wurde im August eine versteckte Funktion in der Anwendung aktiviert, die Epic an den App-Prüfern von Apple vorbeigeschmuggelt hatte. Noch am selben Tag warf Apple "Fortnite" unter Verweis auf den Regelverstoß aus dem App Store. Epic zog umgehend vor Gericht und warf Apple unfairen Wettbewerb vor.

Apple wies die Vorwürfe in seiner Gegenklage zurück - und fordert vor Gericht auch die aus Sicht des Konzerns vertragswidrig erwirtschafteten Erlöse von Epic ein. Der iPhone-Konzern kritisierte auch, dass die "Fortnite"-Macher letztlich einen eigenen App-Store innerhalb der Apple-Plattform hätten etablieren wollen. Epic präsentiere sich als moderner Robin Hood, sei aber in Wirklichkeit ein milliardenschweres Unternehmen, das nichts für die Vorteile bezahlen wolle, die es durch den App Store bekomme.

Die Anleger von Apple dürften den Ausgang des Rechtsstreits zwischen Apple und Epic Games mit Spannung erwarten. Apples Niederlage vor Gericht würde wahrscheinlich zu Umsatzeinbußen bei den App-Verkäufen von Apple führen. Kurzfristig könnte sich dies negativ auf den Aktienkurs von Apple auswirken.

DER AKTIONÄR geht jedoch davon aus, dass Apple in seinem riesigen Ökosystem andere Einnahmequellen anzapfen könnte, um die geringeren Erlöse bei den App-Verkäufen zu kompensieren.

DER AKTIONÄR hält es für möglich, dass sich die derzeitige Korrektur der Aktie zunächst fortsetzt. Dessen ungeachtet bleibt die langfristige Einschätzung jedoch bullish und Apple ein Basisinvestment im Tech-Sektor. Rücksetzer in den Bereich um 116 Dollar (obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals) oder sogar 106 Dollar (GD50) bieten dabei Chancen auf einen attraktiven Einstieg.

(Mir Material von dpa-AFX)

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:


Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.


Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.


Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Apple - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Burn Book

Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.

Burn Book

Autoren: Swisher, Kara
Seitenanzahl: 336
Erscheinungstermin: 14.11.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-998-2

Jetzt sichern Jetzt sichern