Die Erwartungen an das dritte Quartal waren hoch – doch AMD hat abgeliefert. Der Chip-Hersteller überzeugt die Anleger mit einem Wachstum von 36 Prozent im Kernsegment und einer Verbesserung der Margen. Ein starkes Quartal für AMD, das den Abstand auf Intel weiter schmälert.
Insgesamt legte der Umsatz von AMD im dritten Quartal um neun Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 1,80 Milliarden Dollar zu. Der Chip-Konzern erfüllt damit die Erwartungen der Analysten.
Insbesondere der Erfolg der Ryzen-Prozessoren für Dektops und Notebooks hat zu historisch hohen Umsätzen geführt. Der Umsatz im Segment „Computing and Graphics“, wo neben den Ryzen-CPUs auch Grafikchips bilanziert werden, stieg um satte 36 Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar.
Die dritte Generation der Ryzen CPU ist vielversprechend. Sie gelten als leistungsstark und (eher AMD-untypisch) als energieeffizient. Bei der Preis-Leistung haben die neuen 7nm-Chips dem großen Konkurrenten Intel zudem einiges voraus. Das rasante Wachstum von AMD verschiebt das Kräftegleichgewicht im CPU-Duopol.
Intel gab sich bei der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen in der vergangenen Woche zuversichtlich und meinte, man spüre keine stärkere Konkurrenz. Die Vermutung, dass AMD nur im weniger wichtigen Low- und Mid-End-Bereich aufholt, widerlegt jedoch die starke Marge des Wettbewerbers. Die Bruttomarge von AMD verbesserte sich um drei Prozentpunkte auf 43 Prozent. Zudem stiegen im Q3 die durchschnittlichen Verkaufspreise für AMD-Prozessoren an.
Im Serversegment kann AMD ebenfalls deutlich zulegen. Satte 50 Prozent legte der Umsatz mit EPYC-Prozessoren zu. Das Segment in dem die Serverchips bilanziert werden, musste dennoch einen Umsatzrückgang von 27 Prozent auf 525 Millionen Dollar verkraften. Grund waren die nach wie vor sinkenden Erlöse von Semi-Custom-Chips für Konsolen, die ebenfalls im Segment „Enterprise, Embedded und Semi-Custom“ zusammengefasst werden.
Trotz eines starken Quartals blickt die Geschäftsführung verhalten in die Zukunft. Der Umsatz soll im vierten Quartal bei rund 2,1 Milliarden liegen und damit die Erwartungen der Analysten von 2,15 Milliarden treffen. Insbesondere im attraktiven Servergeschäft will die Geschäftsführung laut CEO Lisa Su nicht zu hohe Erwartungen schüren.
Ein starkes Quartal ohne Überraschungen. Die hohen Erwartungen wurden erfüllt und die Prognose fürs Q4 zeigt, dass AMD weiterhin seinem Wachstumskurs folgt. Es gibt keine Gründe sich jetzt von der Aktie zu trennen. Dabeibleiben und Gewinne laufen lassen.