In einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats äußerte sich der Fed-Vorsitzende Jerome Powell am Dienstag eher versöhnlich. Vergangene Woche hatten die Fed-Protokolle den Markt verunsichert und noch zügigere Zinsanhebungen erwarten lassen. Die Powell-Aussagen rufen nun bei hochbewerteten Wachstumsaktien wie AMD die Dip-Käufer auf den Plan. Und es war nicht die einzige News, die der AMD-Aktie wieder Schwung verlieh.
Aussagen von Powell, wie, dass der Inflationsdruck Mitte des Jahres seinen Höhepunkt erreichen würde, gaben den zum Jahresbeginn abverkauften AMD-Aktien wieder Schwung. Die Chip-Papiere kletterten um vier Prozent nach oben und legten nachbörslich weitere 0,4 Prozent auf 137,84 Dollar zu.
Die 100-Tage-Linie bei 126,57 Dollar hat damit der Korrektur standgehalten und auch die 130-Dollar-Marke wurde schnell wieder zurückerobert. Zügig könnte nun die 50-Tage-Linie bei 144,23 Dollar angelaufen werden. Doch auch das Allzeithoch bei 164,46 Dollar liegt nur 19 Prozent entfernt.
Ein höheres Kursziel und damit mächtig Potenzial sehen die Analysten von Wells Fargo. Geht es nach ihnen, ist die AMD-Aktie angesichts einer starken Earnings-Historie, wachsender Marktanteile und der Vergrößerung des adressierbaren Marktes 180 Dollar wert.
Die Analysten erwarten beispielsweise, dass der PC-Markt sich auch nach Corona auf seinem erhöhten Niveau halte und sich der adressierbare Data-Center-Markt in den kommenden fünf Jahren mit einem einstelligen CAGR vergrößere. Laut den Wells-Fargo-Experten könnte dies für AMD ein durchschnittliches Jahreswachstum von 15 Prozent über die kommenden Jahre bedeuten, während sich die Bruttomargen auf über 50 Prozent verbessern (zuletzt 48,4 Prozent).
Die langfristigen Aussichten für AMD bleiben hervorragend und mittlerweile hat auch das Bewertungsniveau etwas abgenommen. Zuletzt wurde die Aktie mit einem 22er-KGV von 41 und einem 22er-KUV von 8,6 bewertet. Anleger lassen die Gewinne laufen und bleiben über die Aktie von AMD im dynamischen Chip-Sektor investiert.