Starke Quartalszahlen von ASML und TSMC treiben die Chip-Aktien heute an. Auch für die Papiere von AMD geht es im US-Handel rund sechs Prozent nach oben. Neben dem positiven Sentiment am Markt beflügelt auch eine Analystenstudie.
Nachdem sich gestern die Analysten von Northland Securities negativ zu AMD geäußert haben, da sie das Wachstumspotenzial am KI-Markt als „irrational überschwänglich“ einschätzen, geht es heute in die andere Richtung. Denn genau dieses Wachstumspotenzial am KI-Markt ist für die Analysten von New Street Research der entscheidende Grund für eine Hochstufung der AMD-Aktien.
New Street stufte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch AMD von „Neutral“ auf „Buy“ nach oben und erhöhte das Kursziel von 100 auf 215 Dollar. Man kann also durchaus von einer 180-Grad-Wende sprechen. Denn die Analysten haben für sich die neue Antwort auf eine wichtige Frage gefunden:
„Wie stark werden in einer Welt, in der im Jahr 2027 400 Milliarden Dollar für KI-Chips ausgegeben werden (oder sogar 200 Milliarden Dollar, wenn Firmen die KI langsamer annehmen), AMD, Arista, Arm, Broadcom, Infineon, Intel, Micron, Nvidia & TSMC ihre Umsätze in den nächsten vier Jahren steigern, wie ist diese Wachstumsprognose mit den aktuellen Erwartungen zu vergleichen, und wie viel zahlen die Anleger heute für diesen Ausblick?“
Die Antwort von New Street: Unter den untersuchten KI-Profiteuren weisen AMD und TSMC das beste Chance-Risiko-Verhältnis auf. Wird KI schnell angenommen und geht es mit dem Markt in Richtung 400 Milliarden Dollar, wäre AMD sogar der beste Player, da hier laut den Analysten das attraktivste Bewertungs- und Erwartungspotenzial vorliege.
Konkret geht New Street dann davon aus, dass der Chip-Konzern im Jahr 2024 einen Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar mit Datacenter-GPUs erwirtschaften wird, was deutlich über der firmeneigenen Prognose von mehr als zwei Milliarden Dollar liege. 2027 könnten das dann schon 16 Milliarden Dollar sein.
Auch DER AKTIONÄR sieht AMD als aussichtsreichen KI-Player mit viel Potenzial für 2024 und darüber hinaus. Allerdings ist die Aktie allein im laufenden Jahr über 28 Prozent gestiegen, was zumindest kurzfristig eine charttechnische Korrektur wahrscheinlich macht. Anleger, die der Empfehlung in Ausgabe 23/23 gefolgt sind (+64 Prozent), ziehen den Stopp auf 122 Euro nach. Das Kursziel wird leicht angehoben auf 165 Euro.