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AMD: Die Aktie steigt und steigt – aber ist das Ende in Sicht?

AMD: Die Aktie steigt und steigt – aber ist das Ende in Sicht?
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12.02.2020 ‧ Thobias Quaß

Analysten loben weiterhin die herausragende fundamentale Performance von AMD – doch trotz aller aktuellen Erfolge droht der Chip-Hersteller einen wichtigen Zukunftstrend zu verschlafen.

Die Analysten der RBC Capital Markets heben ihr Kursziel für die AMD-Aktie um zehn Dollar auf nunmehr 63 Dollar an. Der Grund: Ein in Aussicht stehender Anstieg des Marktanteils! Dazu tragen auch die Semi-Custom-Deals mit Google, Sony und Microsoft für deren neue Cloud- beziehungsweise Videospieltechnik bei.

Laut RBC-Analyst Mitch Steves könnte der Anteil von AMD-Grafik- und Prozessor-Chips im PC-Markt weit über 20 Prozent steigen und er ist überzeugt, dass der Halbleiterproduzent im Serverbereich bis 2021 noch mehr Marktanteile gewinnen kann. Diese Aussagen treiben die Aktie zeitweise über vier Prozent ins Plus.

Im Kernbereich Grafik stark

Hinter dieser Annahme stehen gute Argumente: Die nächste Generation von Sonys Playstation und Microsofts Xbox (beide ab Herbst 2020) sowie Googles Cloud-Gaming-Service Stadia werden mit AMD Grafikprozessoren ausgestattet. Bei ähnlichen Verkaufspreisen und Stückzahlen wie bei den aktuellen Geräten, dürften in den ersten Monaten etwa sechs Millionen Konsolen verkauft werden. Das würde AMD einen Umsatz von 600 Millionen Dollar bescheren.

Damit würde das in letzter Zeit schwächelnde „Enterprise, Embedded and Semi-Custom“-Segment (EESC) zu neuer Umsatzstärke finden. Allerdings bleibt dabei ein Zukunftsthema auf der Strecke: Prozessoren zur Verarbeitung von künstlicher Intelligenz.

[Wir] verlassen uns auf unsere bereits existierende Chip-Technik, um KI-Anwendungen zu Unterstützen.

Lisa Su, CEO von Advanced Micro Device (AMD) Q4 Conference Call

KI-Anschluss verpasst?

Während die Konkurrenten Nvidia und Intel in Chips für Künstliche Intelligenz investieren – letzter kaufte für zwei Milliarden Dollar mit Hibana Labs ein KI-Chip Labor – fokussiert sich AMD laut CEO Lisa Su auf bereits existierende Chiptechnik hinsichtlich KI-Support. 

Laut dem „Analytics India Magazine“ sind die Hibana-Chips bereits jetzt stärker bei der Verarbeitung von KI als herkömmliche AMD-Chipsätze und in vielen Bereichen gleichauf mit Nvidia-Chips.

AMD berichtet am 3.März während des eigenen Financial Analyst Day über aktuelle Margen- und Marktanteilziele.

AMD hat einen Lauf, aber der Weg könnte perspektivisch steiniger werden. Neben dem womöglich verpassten Anschluss an das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz sind der vom Intel initiierte Preiskampf im PC-Markt sowie der chinesische Plan, eine eigene Halbleiter-Industrie aufzubauen, aktuelle Herausforderungen.

Dennoch hat AMD dank der Semi-Custom-Chips für die neue Konsolen-Generation und der stärkeren Data-Center-Investitionen von großen chinesischen oder amerikanischen Konzernen genug Munition, um die Aktienkurse 2020 vorerst weiter mit fundamentalen Erfolgen anzufeuern. Anleger bleiben dabei. Weitere Halbleiter-Empfehlungen des AKTIONÄR finden sie hier.

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