AMD wollte auf der CES einen spannenden Ausblick ins neue Jahr geben – und hat geliefert. Mit den am Dienstagmorgen auf der CES in Las Vegas vorgestellten Mobile-Prozessoren präsentiert der US-Konzern eine weitere ernsthafte Bedrohung für den Marktführer Intel.
Nach Desktop- und Server-Prozessoren greift AMD nun auch bei den Mobile-Chips seinen großen Konkurrenten an. In der Single-Thread-Leistung sollen die auf der Elektronik-Messe vorgestellten AMD-Chips vergleichbare Intel-Modelle um bis zu vier Prozent schlagen – im Multithreading sollen die Chips doppelt so schnell sein. AMD erwartet, dass 2020 bis zu 100 Systeme den neuen Mobile-Chip verwenden. Dabei setzen auch teure Notebooks wie die Lenovo Yoga-Serie auf die AMD-Prozessoren.
Die neuen Mobile-Chips sind im 7nm-Prozess gefertigt und setzen damit im Vergleich zu Intel auf einen technologisch fortschrittlicheren Produktionsprozess. Das erhöht die Effizienz und sorgt für mehr Leistung bei niedrigerem Stromverbrauch – ein entscheidender Vorteil bei mobilen Geräten. Intel wird seine ersten 7-nm-Chips wohl erst 2021 veröffentlichen können.
Darüber hinaus stellte AMD auf der CES einen neuen Grafik-Chip und einen neuen Threadripper für professionelle Anwendungen wie Videobearbeitung vor.
Die Neuvorstellung kann überzeugen und liefert eine gute Möglichkeit, den AMD-Marktanteil im Notebooksegment von aktuell 15 Prozent auf 20 Prozent im kommenden Jahr auszubauen. Gebündelt mit den Zugewinnen im Desktop und Serverbereich bleibt der US-Konzern damit unverändert auf Erfolgskurs und liefert weiteres Momentum für die Aktie.
Gegenüber Intel ist die Bewertung der AMD-Aktie mit einem 20er-KGV von 45 zwar deutlich höher und lässt bereits eine Konsolidierung des rasanten Kursanstieges erahnen. Solange das Momentum im Chart rund um die CES jedoch nach oben zeigt, sollten Anleger dabeibleiben. Das neue Kursziel liegt bei 48 Euro. Der Stopp sollte auf 35,00 Euro nachgezogen werden.