Am gestrigen Handelstag hat AMD beinahe ein neues Allzeithoch erreicht. Den bisher höchsten Stand von 59,27 Dollar erreichte die Aktie am 19. Februar dieses Jahrs – gestern lag der Kurs bei zwischenzeitlich 58,63 Dollar nicht weit davon entfernt. Dieser Höhenflug in Vorkrisenregionen geht zu Lasten des größten Konkurrenten.
Seit Jahresbeginn hat die Aktie des Halbleiterherstellers 16 Prozent zugelegt, während der S&P 500 13 Prozent verlor.
Zwar wuchs Grafikkarten-Konkurrent Nvidia im selben Zeitraum mit 19 Prozent noch stärker, Intel als größter Wettbewerber im Chipgeschäft verlor allerdings knapp drei Prozent. Das liegt unter anderem daran, dass Intel bis mindestens 2021 AMDs technischen Vorsprung nicht aufholen kann. Besonders im Geschäft mit Prozessoren für Laptops (bisher haben knapp sieben von zehn Laptops Intel-Chips) und Tablets hat AMD 2019 knapp vier Prozent Marktanteil auf 14,7 Prozent dazugewonnen.
Neben dem technischen Vorsprung punktet AMD mit lukrativen Aufträgen (unter anderem für Microsofts Business-Cloud Azure) und einer trotz Coronakrise intakten Liefer- und Produktionskette. So sollen bereits im Juni neue Chips und Motherboards auf den Markt kommen. Selbst die gestiegene Nachfrage im Gaming kann der Konzern bedienen und hat jüngst eine verbesserte Version seines günstigen Gaming-Prozessors Ryzen-3-1200-Chips in den Handel gebracht.
Es läuft trotz Coronakrise operativ rund für AMD. Auch charttechnisch sieht es sehr gut aus: Die Aktie steht kurz vor einem starken Kaufsignal, wenn das bisherige Hoch überschritten wird. Bereits investierte Anleger lassen die Gewinne laufen, alle anderen können einsteigen.