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11.01.2024 Benedikt Kaufmann

Amazon macht’s vor: Tech-Kündigungswelle hält an

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Alphabet (C)

2023 war das Jahr der Kündigungen im Tech-Sektor. Besonders viele Arbeitskräfte wurden dabei von Amazon (16.080), Alphabet (12.000), Microsoft (11.158) und Meta (10.000) entlassen. Auch 2024 scheint die Kündigungswelle im Tech-Bereich noch nicht beendet zu sein – wie aktuelle Meldungen zeigen.

Die Zahl ist groß: Laut der Webseite Layoffs.fyi wurden im Jahr 2023 rund 262.682 Anstellungsverhältnisse im Tech-Sektor vom Arbeitgeber aufgekündigt. Die zwei Hauptgründe für die Kündigungswelle waren die falsch eingeschätzten Wachstumsaussichten nach dem Corona-Boom, die zu übermäßigen Einstellungen geführt haben, und die höheren Zinsen, welche jungen Wachstumsfirmen die Finanzierung erschwerten.
Doch auch 2024 scheint die Kündigungswelle anzuhalten. Laut Layoffs.fyi wurden im laufenden Jahr bisher 3.331 Angestellte von Technologiefirmen vor die Tür gesetzt.

Am Mittwochabend gab beispielsweise Amazon bekannt, dass mehrere hundert Mitarbeiter beim Streaming-Dienst Prime Video und den MGM-Studios entlassen werden. „Wir haben Möglichkeiten identifiziert, Investitionen in bestimmten Bereichen zu reduzieren oder einzustellen, während wir uns stärker auf Content und Produktinitiativen konzentrieren werden, welche die größte Wirkung erzielen“, erklärte Amazon-Video-Geschäftsführer Mike Hopkins in einer Mail an seine Mitarbeiter.

Während es bei Amazon noch um einen möglichst effizienten Einsatz der Ressourcen ging, dürften aber auch die Fortschritte bei der KI-Entwicklung ein wichtiger Faktor für die anhaltenden Kündigungen im Tech-Sektor 2024 werden.

Duolingo hatte beispielsweise Ende 2023 zehn Prozent seiner externen Auftragnehmer gekündigt, die Inhalte oder Übersetzungen für die Sprachlern-App erstellen, um die Arbeit teilweise an die KI auszulagern. Auch Klarna hat vor kurzem einen Einstellungsstopp verhängt, da der CEO Sebastian Siemiatkowski glaubt, dass KI die Arbeit erledigen kann.

An der Börse kommen die Kündigungen gut an – sie versprechen eine bessere Effizienz und höhere Gewinne. Auch die Aktie von Amazon hat am Mittwoch positiv auf die Reduzierung der Stellen reagiert und mit einem Plus von 1,6 Prozent geschlossen.

Amazon (WKN: 906866)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.

Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Amazon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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