Das Hoch von 2006 hat AMD nicht knacken können – und jetzt rutscht die Aktie auch noch in den Konsolidierungsmodus. Ist damit die Rallye von AMD beendet?
Rund 7,6 Prozent hat die Aktie seit dem Hoch am 19.November von 41,79 Dollar verloren. Die Kursverluste der letzten Wochen haben dabei einen einfachen Grund: Bei der hohen Bewertung des Chip-Herstellers wird keine Schwäche geduldet – die Aktie ist „priced to perfection“ wie es im Englischen zutreffend heißt.
AMD ist mit einem 20er-KGV von 35 bewertet. Die beiden großen Konkurrenten Nvidia (20er-KGV 29) und Intel (20er-KGV 12) sind wesentlich günstiger. Dieser Aufpreis ist gerechtfertigt, da es AMD gelingt, seinen Wettbewerbern Marktanteile in allen relevanten Segmenten wegzuschnappen. Darüber hinaus wird von AMD erwartet, dass es gelingt die Margen weiter zu verbessern.
Jedoch gab es in den vergangenen Tagen einige Nachrichten, nach denen dem Chip-Hersteller auf seinem perfekten Pfad einige Steine in den Weg geworfen werden. Denn Medienberichten zufolge will auf dem aussichtsreichen Data-Center-Markt künftig ein weiterer Konkurrent mitmischen. Reuters berichtete, dass Amazon für seine Data-Center einen zweiten eigenen Chip entwickelt. Das dürfte das Potenzial von AMDs Server-Chips auf dem schnell wachsenden und 29 Milliarden Dollar umfassenden Data-Center-Markt beschränken.
Die Luft wird dünner für AMD. Es heißt wohl vorerst konsolidieren und neue Luft holen. DER AKTIONÄR bleibt zwar vom Langfrist-Potenzial des Chip-Konzerns überzeugt, empfiehlt Anlegern jedoch den Stopp auf 31,00 Euro nachzuziehen, um sich vor einer ausufernden Konsolidierung abzusichern.