Die Alphabet-Aktie hat in den vergangenen Handelstagen leichte Verluste verzeichnet. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Laut Medienberichten plant die Suchmaschinen-Tochter Google bereits die nächste Übernahme. Gelingt diese, könnte sich Google ein weiteres Standbein im asiatischen Raum aufbauen.
Wie Economic Times berichtet, befindet sich Google in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen mit der indischen Social-Media-Plattform ShareChat. Der Wirtschaftszeitung zufolge könnte der Deal rund 1,03 Milliarden Dollar schwer werden.
Dies würde einem ordentlichen Aufpreis entsprechen. Zum Vergleich: Im September wurde ShareChat mit 650 Millionen Dollar bewertet. Google wird nachgesagt, bereits seit August ein Investment in den Social-Media-Plattform-Betreiber unternehmen zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt wollte ShareChat 150 bis 200 Millionen Dollar einsammeln.
ShareChat betreibt in Indien die Kurz-Video-App Moj mit mehr als 80 Millionen monatlich aktiven Nutzern (MAU) sowie eine regionalsprachige Social-Media-Plattform, die mit der kürzlich verbotenen ByteDance-Plattform Helo konkurriert.
2019 erwirtschaftete ShareChat einen Umsatz von 25,8 Millionen Rupien bei einem Verlust von 415 Millionen Rupien sowie 60 Millionen monatlich aktiven Nutzern. Der durchschnittliche Umsatz je Nutzer (ARPU) beläuft sich demnach auf 0,43 Rupien oder rund 0,006 Dollar.
Wird die aktuelle Nutzerzahl von 80 Millionen MAUs mit dem ARPU von 0,006 Dollar multipliziert, errechnen sich daraus Einnahmen in Höhe von 480.000 Dollar für Google.
Das Alphabet bereit ist soviel Geld zu zahlen, hat einen guten Grund: Laut Atlas VPN dürfte die Zahl der Internetnutzer in Indien von aktuell rund 690 Millionen auf mehr als eine Milliarde Menschen im Jahr 2025 steigen. Gleichzeitig könnte Google ein E-Commerce-Geschäft im Stil von Instagram oder Whatsapp Business in die Social-Media-App integrieren und so die Einnahmen der Plattform erheblich steigern.
Kommt es zur Übernahme von ShareChat dürfte dies der Alphabet-Aktie neuen Schwung verleihen. Seit der Empfehlung in Ausgabe 12/20 liegt die Aktie rund 30 Prozent vorne. Für langfristig orientierte Anleger bleibt die Aktie ein Basisinvestment.