Das musste irgendwann kommen: Mehr als sieben Prozent geht es mit den Kursen diverser China-Aktien heute abwärts. Auffällig: Der Tech-Bereich ist besonders betroffen. Der kurzfristige Abverkauf dürfte gleich mehrere Gründe haben. DER AKTIONÄR verrät, worum es geht und gibt eine Einschätzung zur äußerst volatilen Lage ab.
China-Tech hatte dieses Jahr bislang einen Lauf, darunter auch diverse AKTIONÄR-Empfehlungen. Nun korrigieren die Kurse von Alibaba, Tencent, JD.com und Pinduoduo nach ihren jüngsten Hochs. Auch der Hang Seng Tech Index ist heute 5,8 Prozent abgerutscht.
Die Korrektur dürfte damit zu tun haben, dass Anleger derzeit womöglich von Tech-Werten in coronagebeutelte Titel umschichten, nachdem ein Impfstoff in greifbare Nähe gerückt ist. In den USA ist beispielsweise auch der Kurs von Amazon unter Druck geraten.
Dazu kommt, dass die chinesische Regierung Regeln vorgelegt hat, die monopolistische Praktiken von Internet-Unternehmen unterbinden sollen. Chinas Führung beobachtet den Aufstieg der Internet-Riesen im eigenen Land schon seit einiger Zeit misstrauisch und will deren Macht nun offenbar begrenzen.
DER AKTIONÄR meint: Keine Panik! Es ist normal, dass Staaten versuchen, Big-Tech-Unternehmen im Zaum zu halten. Ähnliche Ambitionen gibt es bekanntlich auch in den USA und Europa. Ein erster Blick auf die Charts zeigt zudem: Die Kurse fallen im US-Handel heute allesamt mehr oder weniger auf horizontale Unterstützungen. Sollte beispielsweise der Alibaba-Kurs im Bereich von 265 Dollar wieder nach oben drehen, wäre der Aufwärtstrend noch intakt. Auch eine ausgedehntere Korrektur wäre nach dem Kursanstieg der vergangenen Monate nicht ungewöhnlich – und für langfristig orientierte Anleger eine Einstiegsgelegenheit.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.