Die Carbios-Aktie hat zuletzt eine beeindruckende Rallye auf das Börsenparkett gezaubert. Den Run auf den AKTIONÄR-Hot-Stock aus Ausgabe 21/2020 nutzte nun das Management, um frisches Kapital einzusammeln. Parallel dazu trennte sich auch der größte Einzelaktionär der Gesellschaft, Truffle Capital, von einem Teil der Anteile. Der französische Wert verliert zur Stunde zweistellig.
Truffle Capital hat 380.952 Aktien zum Preis von 26,25 Euro abgestoßen. Damit fließen dem Risikokapitalgeber zehn Millionen Euro zu. Gleichzeitig nahm Carbios via Kapitalerhöhung 27 Millionen Euro ein und damit sieben Millionen Euro mehr, als ursprünglich anvisiert. Die Franzosen sprechen von einer "starken Nachfrage". Zu den Zeichnern zählten qualifizierte französische und internationale Investoren, darunter die Bestandsaktionäre L'Oréal (über BOLD) und Michelin Ventures.
Downgrade noch dazu
Zudem hat Kepler Cheuvreux die Kaufempfehlung für die Carbios-Aktie gestrichen. Die neue Einschätzung von Analyst Baptiste De Leudeville lautet "Hold" mit einem Kursziel von 22,00 Euro.
Carbios will mit einem speziellen Enzym das Recycling von PET in Rekordzeit im großen Stil ermöglichen. Auf dem Weg dahin ist das französische Cleantech-Unternehmen auf Geldgeber angewiesen. Dass die Kapitalerhöhung mit einem Abschlag von rund 15 Prozent erfolgt, schmeckt den Anlegern nicht. An der Heimatbörse in Paris büßt die Aktie 11,6 Prozent auf 27,40 Euro ein. Der Hot-Stock bleibt langfristig enorm spannend. Neueinsteiger sollten nun eine charttechnische Beruhigung abwarten. AKTIONÄR-Leser liegen ohnehin seit Erstempfehlung weit über 100 Prozent im Plus – der Stopp sollte auf 19,50 Euro nachgezogen werden.