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03.11.2021 Benedikt Kaufmann

Activision Blizzard: Horror-Verschiebung lässt Aktie crashen

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Activision Blizzard

Kurz nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen sah es für die Aktie von Activision Blizzard noch gut aus. Dann aber folgte die Horror-Nachricht für die Anleger: Sowohl „Diablo 4“ als auch „Overwatch 2“ werden auf das Jahr 2023 verschoben.

Solide Zahlen

Mit den Zahlen für das dritte Quartal konnte Activision Blizzard noch überzeugen. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 1,88 Milliarden und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Beim Gewinn je Aktie von 0,72 Dollar konnte der Spieleentwickler die Schätzungen von 0,70 Dollar sogar übertreffen.

Das Highlight war erneut die anhaltend starke Performance des „Call of Duty“-Franchises. Sogar gegenüber dem Corona-Jahr konnte Activision die Zahl der monatlich aktiven Nutzer auf 119 Millionen verbessern. Selbst eineinhalb Jahre nach dem Release von „Call of Duty: Warzone“ bleiben laut Management die Spielerzahlen des Franchises auf Konsole und PC auf dem Niveau des Vorjahrs, während sie Mobile sogar zulegten.

Rund 3,1 Prozent ging es für die Aktie von Activision Blizzard in einer ersten Reaktion auf die Zahlen nach oben – Kursgewinne, die nicht lange währten.

Enttäuschender Ausblick

Denn mit dem Release von „Call of Duty: Vanguard“ am 5. November sowie dem „größten Warzone-Update seit Release“ erwarten die Anleger auch ein starkes Weihnachtsquartal – und hier begann die Enttäuschung. Activision Blizzard erwartet für das Q4 nur Umsätze in Höhe von 2,78 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 1,29 Dollar. Analysten hatten sich mit Erlösen von 2,95 Milliarden Dollar und Gewinnen je Akte von 1,39 Dollar klar mehr erhofft.

Desatröse Verschiebung

Der große Hammer, der die Aktie von Activision Blizzard im nachbörslichen Handel rund elf Prozent kostete und auch vorbörslich für anhaltende Kursverluste sorgt, war jedoch die Verschiebung der wichtigsten Releases. Sowohl „Diablo 4“ als auch „Overwatch 2“ wurden auf einen unbestimmten Termin im Jahr 2023 verschoben.

„Durch die Zusammenarbeit mit den neuen Führungskräften bei Blizzard und innerhalb der Franchises selbst, insbesondere in bestimmten kreativen Schlüsselpositionen, wurde deutlich, dass einige der für das nächste Jahr geplanten Blizzard-Inhalte von mehr Entwicklungszeit profitieren werden, um ihr volles Potenzial zu erreichen,“ hieß es im Rahmen des Earnings-Calls.

Weitere Gründe wurden nicht genannt, jedoch folgte diese Aussage auf den Kommentar, dass man aufgrund eines zunehmenden Wettbewerbs um Talente sowie einer höheren Zahl an freiwilligen Abgängen teilweise Schwierigkeiten hatte, an frühere Erfolge bei den Anstellungen anzuknüpfen.

Activision Blizzard hat die sehnlichst erwarteten Videospiele verschoben und damit den Aktionären einen Schlag ins Gesicht verpasst. Mit derart drastischen Auswirkungen des Seximus-Skandals auf bereits seit Jahren in Entwicklung befindliche Spiele hatte DER AKTIONÄR nicht gerechnet.

Die Tatsache, dass Blizzard die nach dem Skandal und freiwilligen Abgängen freigewordenen Positionen scheinbar nur schwer besetzen kann, sorgt für zusätzliche Verunsicherung. Denn dies sind Schwierigkeiten, die auch längerfristig anhalten können und direkte operative Folgen mit sich bringen.

Der Ruf als guter Arbeitgeber ist dahin und auch die qualitativ hochwertige Spieleentwicklung scheint darunter zu leiden. Damit ist das entscheidende Argument für die Aktie von Activision Blizzard, die Qualitäts-Franchises, unter Beschuss. Aktionäre beißen in den sauren Apfel und ziehen an dieser Stelle die Reißleine.

Activision Blizzard (WKN: A0Q4K4)

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