Wie erwartet übertreffen die gestern nach US-Handelsschluss vorgelegten Quartalszahlen von Activision Blizzard im ersten Quartal 2020 alle Schätzungen. Der weltweit umsatzstärkste Spieleentwickler erzielte von Januar bis März einen Umsatz von 1,77 Milliarden Dollar (Schätzung: 1,32 Milliarden Dollar). Beim Gewinn pro Aktie konnte der Konzern mit 0,78 Dollar das Vorjahresniveau halten. Daraufhin schießt die Aktie im nachbörslichen US-Handel fünf Prozent nach oben.
Die Analysten hatten von Activision Blizzard einen Gewinn pro Anteilsschein von 0,38 Dollar erwartet. Besonders erfreulich: Der Spielegigant überraschte die Analysten auch bei den Nettobuchungen. Hier steht ein Wachstum um 20,6 Prozent auf 1,52 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal in den Büchern.
Der Grund für die guten Ergebnisse liegt auf der Hand: Insgesamt spielten 407 Millionen Leute monatlich während des Lockdowns die Spiele des Entwicklers. Um sich die Spiele zu Hause spannender zu gestalten, kauften die Gamer digitale Zusatzinhalte im Wert von 1,25 Milliarden Dollar – das sind circa 71 Prozent der Quartalsumsätze.
Wie bereits zuvor von CEO Bobby Kotick angedeutet, sind die Zahlen der aktiven Spieler in allen Firmenbereichen stark: Activisions Spiele wie Call of Duty spielten 102 Millionen, Blizzards Titel wie World of Warcraft widmeten sich 32 Millionen und Kings Mobile Game-Universum um Candy Crush begeistert in der Heimquarantäne sagenhafte 273 Millionen Spieler.
Ausblick Q2 und Gesamtjahr 2020
Für das laufende Quartal erwartet Activision Blizzard einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn pro Aktie soll bei 0,64 Dollar liegen. Das sind jeweils 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr hat die Spieleschmiede die Prognose daher erhöht und stellt nun 6,8 Milliarden Dollar Umsatz (2019: 6,49 Milliarden Dollar) in Aussicht.
Activision Blizzard hat in allen Punkten überzeugt – nicht so wie der Konkurrent Electronic Arts, der bei den Nettobuchungen in Q1 und dem Jahresausblick enttäuschte. Activision Blizzard geht mit Cashreserven von 5,9 Milliarden Dollar Ende März gestärkt und mit guten Aussichten in die nächsten Monate. Das gibt dem Aktienkurs Auftrieb und der Rekord-Bereich bei 73 Dollar ist nun durchaus möglich. Investierte Anleger bleiben bei der Activision-Aktie an Bord.