Mittlerweile leiden auch die Unterhaltungskonzerne unter der COVID-19-Pandemie – Disney, Google und Apple sind nicht mehr so stark wie zuvor. Anders sieht es beim Gaming aus: Die Performance der Aktie von Activision Blizzard hat im Krisenmonat März den S&P 500 geschlagen. Das liegt am onlinelastigen Gameportfolio, das durch die Lockdowns neue Spieler anlockt.
Der US-Telekomanbieter Verizon teilte mit, dass im März 75 Prozent des Datendurchsatzes auf Gaming zurückzuführen sei. Daran dürfte das 16 Jahre alte Fantasy-Onlinerollenspiel World of Warcraft (WoW) mit seinen mehr als 1,7 Millionen monatlich zahlenden Spielern beigetragen haben. Durch die COVID-19-Pandemie ansteigende Spielerzahl wurden schon die Server überlastet. Denn dank zeitlich begrenzter Ingame-Events, neuen Erweiterungen und nostalgischer Neuveröffentlichung alter Teile wird WoW sowohl für Rückkehrer als auch für Neulinge attraktiv.
Games sind in dieser herausfordernden Zeit besonders wertvoll. Ob Online-Skat mit den Großeltern, der Bau von Fantasiewelten mit den Kindern oder das ausgefallene Fußballspiel oder Formel-1-Rennen virtuell nachholen: Sie bieten die Möglichkeit, mit Familie und Freunden den Alltag hinter sich zu lassen, in Kontakt zu bleiben und einfach gemeinsam Spaß zu haben. Getreu dem Motto: ‚Stay home, play together‘.
Auch die mittlerweile 30 Millionen Spieler der neuen kostenlosen Egoshooter-Mehrspieler-Erweiterung Call of Duty: Warzone für das Game Call of Duty: Modern Warfare brachten die Leitungen zum Glühen. Hier werden neue Spieler angezogen, die nun das Hauptgame oder kostenpflichtige Zusatzinhalte digital kaufen und so für steigende Onlineumsätze sorgen.
Analysten gehen deshalb im laufenden Jahr von einem über vier Prozent höheren Gewinn pro Aktie und zusätzlichen Jahresumsätzen von circa 150 Millionen Dollar aus. Die aktuellen Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 liegen bei 2,22 Dollar Gewinn pro Aktie und 6,45 Milliarden Dollar Umsatz.